Weiterentwicklung Malbun/Steg: Ich wünsche mir ein klares Bekenntnis
Im November 2020 wurde die Regierung beauftragt, einen Bericht mit Varianten zur Weiterentwicklung des Naherholungsgebiets Malbun-Steg sowie einen zweiten Bericht über die zukünftige Ausrichtung der Bergbahnen Malbun AG zu erstellen. Es ist schade, dass sich die Regierung nun gemäss der Beantwortung meiner Kleinen Anfrage von vergangener Woche entschieden hat, alles in einen Bericht und Antrag zu packen. Ich befürchte, dass wir uns so mit einer «Mini-Variante» für die Weiterentwicklung von Malbun und Steg abfinden müssen.
Die Ausarbeitung der Varianten wäre eine ideale Gelegenheit, unterschiedlichsten Denkanstössen seinen Lauf zu lassen und die Resultate einer vertieften Prüfung zu unterziehen. Zur Vision von Malbun liegen bereits verschiedene Studien und Gutachten mit Vorschlägen vor, wie unser Naherholungsgebiet gemeinsam - mit den Bergbahnen, mit Liechtenstein Marketing, mit Triesenberg-Malbun-Steg Tourismus und allen involvierten Leistungsträgern - weiterentwickelt werden könnte. Die Gemeinde Triesenberg investiert viel in die Weiterentwicklung und der letzte Winter zeigt, dass ein grosses Bedürfnis vorhanden ist.
Die lesenswerte Studie vom Bundesamt für Sport zeigte das grosse Potential für die Errichtung eines «Olympischen Stützpunktes Malbun und Steg» auf und kommt zum Fazit: «Mit der Attraktivität der Natur, der Höhenlage, der kurzen Wege und der Schneesicherheit wird eine hohe Qualität an nachhaltigen Angeboten für den liechtensteinischen Nachwuchsleistungs- und Breitensport geschaffen.» Malbun ist unsere einzige Wintersportstätte für den alpinen Skisport, Steg für den nordischen Bereich. Liechtenstein war und ist eine erfolgreiche Skination, damit dies so bleibt, benötigen wir eine optimale Infrastruktur. Der Skiverband (LSV) bietet gemeinsam mit den neun Vereinen, den rund 2000 Mitgliedern ein schönes Hobby sowie auch Voraussetzungen für den Leistungs- und Spitzensport. Malbun liegt perfekt und könnte für viele internationale Skinationen der ideale Trainingsstützpunkt zwischen dem Rennkalender sein. Für mich eine zusätzliche Chance, die fehlenden Sportstätten für den erfolgreichsten Sportverband zu realisieren, dessen Athletinnen und Athleten alle 10 Olympiamedaillen Liechtensteins einfuhren. Ich wünsche mir ein klares Bekenntnis aus der Bevölkerung und auch vom Landtag zum landesweit einzigen Wintersport- und Naherholungsgebiet. Wir brauchen ein schneesicheres Malbun mit attraktiven, grössenverträglichen Angeboten für den Sommer- und Wintersport in einer ökologisch nachhaltigen Umgebung.
Auch im Tourismus verstärkt sich das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Verantwortung für unser Klima. Die Idee von «Green Malbun» wie dies der Verwaltungsrat der Bergbahnen anstrebt, sollte realisiert werden. Konkret bedeutet dies, dass sich Malbun energie- und verkehrstechnisch selbst - möglichst umweltschonend - versorgt. Unter anderem mit Wärme aus dem bestehenden Blockheizkraftwerk sowie zusätzlichem Solarstrom. Investitionen in die Infrastruktur kosten Geld, doch dies zahlt sich langfristig aus. Malbun, könnte genauso wie dies Davos bis 2030 anstrebt, der erste klimaneutrale Ferienort werden. Warum bringen wir in Liechtenstein nicht den Mut auf, visionäre Vorhaben anzugehen und in unsere Zukunft zu investieren?
Wir sprechen von kurzen Wegen, einfachen Strukturen und unbürokratischer Verwaltung. Wir sind eines der wohlhabendsten Länder dieser Welt mit gesundem Staatshaushalt. Als Kleinstaat hätten wir zudem die Möglichkeit, im Kleinen auszuprobieren, was im Grossen machbar ist. Wir könnten in vielen Bereichen als Modell dienen, von dem andere, nicht zuletzt aber auch wir selbst, lernen können.