Vielsagendes Schweigen ums Landesspital
Ob hier mit offenen Karten gespielt wird, bezweifle ich heute noch genauso wie damals nach Bekanntgabe der Kostenüberschreitung von 21 Millionen und als wir uns im Mai 2023 im Landtag mit den Varianten zum weiteren Vorgehen beschäftigt haben. «Beim bestehenden Projekt Inspira müssen so viele Kompromisse und Optimierungen getätigt werden, dass ich befürchte, dass sich genau diese Probleme nachteilig auswirken und uns im weiteren Projektverlauf immer wieder einholen», sagte ich damals im Landtag und fragte: «Entspricht dies dann noch dem ursprünglichen Siegerprojekt? Und ist dies das Projekt, dem das Stimmvolk zugestimmt hat?»
Wo liegt die Verantwortung?
Die Frage an den Gesundheitsminister mit welchen Schadenersatzforderungen der vereinbarten Aufträge zu rechnen sei, konnte nicht beantwortet werden. Dies würde mich jetzt immer noch interessieren. Das Projekt Inspira wurde redimensioniert, vom Landtag genehmigt und nach erfolgreichem Referendum einer Volksabstimmung zugeführt. Im Juni 2024 genehmigte das Volk den Ergänzungskredit von 6 Millionen und dem Bau des neuen Landesspitals stand eigentlich nichts mehr im Wege.
Es ist für mich deshalb unvorstellbar, dass sich die Architekten erst jetzt im August 2024 vom Projekt zurückgezogen haben sollen mit der Begründung, dass es optisch nicht mehr dem ursprünglich ausgearbeiteten Projekt entspreche. Die Architekten konnten dies doch am besten beurteilen, oder waren sie in die Redimensionierung gar nicht mehr einbezogen und lehnen jetzt die Verantwortung dafür ab?
Keine Verzögerungen? Wer’s glaubt, wird selig
Bedenklich ist auch die Tatsache, dass der zuständige Minister es nicht für nötig erachtete, den Landtag weder in der September- noch in der Oktober-Landtagssitzung über diesen Sachverhalt zu informieren. Und dann kommt jetzt in den Herbstferien eine Medienmitteilung, in der die Spitaldirektorin locker behauptet, dass es eine gütliche Einigung gab zwischen Bauherrn und Architekturbüro und dabei keine Mehrkosten und auch keine Verzögerung entstehen würde. Wer’s glaubt wird selig, dieses Märchen hat man uns schon zu oft aufgetischt.
Ach ja, wir sind ja im Wahlkampf und so überrascht es nicht, dass sich der neue-alte FBP-Präsident und Stiftungsrat des Landesspitals sowie auch die gesamte FBP-Fraktion in Schweigen hüllt. Man könnte ja fast meinen, man hätte auch noch dem neutralen Vaterlandredaktor, der ansonsten überall noch so gerne nachbohrt und journalistisch wichtige Fragen stellt, einen Maulkorb verhängt.