«Ungeduld und Animositäten sind keine guten Ratgeber»
Historisch bedingt geniesst die katholische Kirche in Liechtenstein einen besonderen staatlichen Schutz. Das kann man gut finden oder nicht. Dass aber die katholische Kirche keine urdemokratische Institution ist und noch niemals war, ist ebenfalls eine historische Tatsache. Also darf man auch nicht ähnliche Massstäbe in puncto Transparenz ansetzen wie beispielsweise bei demokratisch gewählten Institutionen. Auch bei anderen Vereinen, die der Staat mit Steuergeldern unterstützt, mischt sich der Staat in solche Themen nicht ein. Ergo: Die Kirche muss de facto in Sachen Kommunikation gar nichts. Selbst wenn sich die Kirchengemeinde das wünscht. Und dieses Spannungsverhältnis müssen die Gläubigen mit ihrer Kirche selbst ausmachen. Darin hat der Staat nichts verloren.
Der Staat kann und muss aber seine Beziehungen mit der Kirche regeln: Regierungschef Daniel Risch hat sich diesem Thema angenommen und arbeitet derzeit daran. Nun ist eben Vertrauen und Geduld gefragt, dass alle Beteiligten eine gütliche Einigung im Sinne eines friedlichen Prozesses finden. Eine Lösung, die für alle tragbar ist. Ungeduld und Animositäten sind keine gute Ratgeber, wenn es um die nachhaltige Gestaltung einer Beziehung geht.