LLS: Jetzt sind klare Massnahmen gefragt
von Generalsekretär Michael Winkler
Der Steuerungsausschuss zum Neubau des Landesspitals hat sein Projekt nun in eine schwierige Lage gebracht. Nach dem Ja der Bevölkerung hat sich das Ganze so stark verselbständigt, dass wir nun gemäss Kostenberechnung von den Steuerzahlern über 20 Millionen Franken mehr benötigen als wir angefordert hatten. Dem Steuerungsausschuss, dem das Gesellschaftsministerium angehörte, schien nicht klar zu sein, dass dieser an der Volksabstimmung gesprochene Kredit eine Obergrenze darstellt. Schon diese Tatsache zeigt, dass der Arbeitsauftrag offenbar nicht verstanden wurde. Viele stellen sich aufgrund dieses Verlaufs zurecht die Frage, ob hier die richtigen Leute am Werk sind und in zweckmässigen Hierarchien zusammengesetzt sind.
Sehr ruhiger Stiftungsrat
Es ist jedenfalls davon auszugehen, dass ein solches Projektmanagement in der Privatwirtschaft grundlegend anders aufgestellt worden wäre. Auch die GPK des Landtags stört sich in ihrem Bericht daran, dass das Landesspital sowohl die Projektleitung als auch das Kostencontrolling innehatte: «Eine solche Durchmischung von Hierarchien sieht die GPK als problematisch», heisst es im Bericht. Aktuell deutet alles darauf hin, dass der Gesellschaftsminister aber lieber in der bestehenden Besetzung weiterwurschtelt, anstatt die richtigen Konsequenzen zu ziehen.
Auch im operativen Bereich ist es nicht ganz ruhig am Landesspital. Schon die Geschehnisse rund um den Abgang des umsatzstarken und anerkannten Liechtensteiner Unfallchirurgen Robert Vogt, lassen gewisse Zweifel an der optimalen Führung des Spitals aufkommen. Besonders laut ist hier auch das Schweigen des Stiftungsrates in all diesen Fragen. Eine Medienmitteilung zugunsten des Gesellschaftsministeriums im Juli war bisher alles, was es zu lesen gab. Auch hier stellt sich selbstverständlich die Frage, ob der Stiftungsrat seiner Kontrollfunktion gegenüber der Geschäftsleitung nachkommt.
Die Berichte werden im Oktober-Landtag behandelt. Es ist davon auszugehen, dass weitere interessante Fragen aufgeworfen werden. Denn es ist davon auszugehen, dass eine Mehrheit des Landtags weiterhin daran interessiert ist, den Neubau des Landesspitals zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Seit der Volksabstimmung ist es nun fast drei Jahre her. Es wäre deshalb an der Zeit, dass die damit befassten Personen zeitnah Ergebnisse vorzeigen können, die uns diesem Ziel näher bringen.