IWF: Das Problem mit der Geschichte
Einige Voten im Rahmen der IWF-Debatte, besonders jene von Manuela Haldner-Schierscher und Johannes Kaiser, zeigten, wie geschichtsvergessen unsere Gesellschaft teilweise sein kann. Wären die von IWF-Programmen betroffene Länder vorher gut geführt worden und hätten funktionierende Institutionen und Finanzen, hätte es keine Strukturprogramme des IWF gebraucht. Dass diese Programme nicht sozialistisch sein können, dürfte einleuchten. Es geht nämlich darum, Geld einszusparen und strukturelle Mängel zu beheben. Für Vertreter der Freien Liste, der DpL und einzelnen Exponenten der FBP scheint das offenbar nicht so klar. Es gab von ihnen keine konkreten Vorschläge, an wen sich die Regierung in einer veritablen Krise wenden sollte. Es wäre ihnen daher vermutlich am liebsten, wenn dann irgendjemand bedingungslos Geld vom Himmel regnen lässt. Diese einfache Lösung ist aber mit der Realität nicht vereinbar.
Das Ringen mit dem Kern des Nachhaltigkeitsbegriffs – nämlich, dass man langfristig nicht mehr ausgeben kann, als man auf der anderen Seite einnimmt – sind die Ursache dafür, dass Länder in die Situationen kommen, in der sie sich nicht mehr selbst retten können. Liechtenstein kennt übrigens solche Programme auch. Die Sparphase mit mehreren Sparpaketen war nach der Finanzkrise ein selbstauferlegtes Programm, um den Staatshaushalt ins Lot zu bringen. Diese Massnahmen hat Liechtenstein aufgrund der wirtschaftsliberalen Haltung und wirtschaftlichem Grundverständnis selbst ergriffen und umgesetzt, lange bevor es zu grösseren Problemen gekommen ist. All jene, die dem Sozialismus oder anderen kollektivistischen Denkrichtungen anhängen, werden am Ende immer enttäuscht. Denn alles, was wir konsumieren, hat ein Preisschild und irgendjemand muss früher oder später die Rechnung dafür bezahlen. Es ist das Leben auf Kosten Anderer und das Ignorieren von grundlegenden wirtschaftlichen Prinzipien, welche diese Volkswirtschaften an den Abgrund bringen und die Schuldenspirale antreiben.
Geschichte und Gegenwart geben dem IWF recht: in gesunden Volkswirtschaften, in denen die Wirtschaft frei und intakt ist, ist der Wohlstand am grössten. Es ist daher logisch, dass Länder in der Krise dabei unterstützt werden, funktionierende (nichtsozialistische) Institutionen aufzubauen und die Länder von innen heraus zu stärken. Das ist zwar nicht populär, aber in der Not zwingend.