«Elementare Fragen müssen noch geklärt werden»
Auf diese Frage antworte ich entschieden mit einem klaren Nein. Natürlich ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die Thematik schon seit Jahren im Raum steht. Auch habe ich den Appell von LANV Präsident Sigi Langenbahn, nicht überhört. Er forderte an der 1. Mai Feier die Regierung dazu auf, der bezahlten Elternzeit die nötige Priorität zu verleihen. Nachvollziehbar, da sich der LANV schon seit über 20 Jahren dafür einsetzt.
Es war aber auch nicht überhörbar, dass die Regierung laut Aussagen der Wirtschaftsministerin «mit Hochdruck an einer Lösung arbeitet» und noch dieses Jahr eine Vorlage präsentieren wird. Die bezahlte Elternzeit wird kommen, denn der stete Wandel in der Gesellschaft verlangt dies einfach. Das Bewusstsein der klassischen Rollenverteilung wird sich weiterhin wandeln. Paare wollen gemeinsam erziehen, Arbeit und Haushalt werden immer mehr geteilt und daher ist der Wunsch nach gemeinsamer bezahlter Elternzeit nicht mehr wegzudenken. Es müssen aber noch elementare Fragen geklärt werden.
Wie soll die Elternzeit bezahlt werden? Hierzu braucht es auch klare Bekenntnisse der Wirtschaft. Denn nur wenn alle Akteure dahinterstehen, wird es auch gelingen können. Und nur so wird auch der Wirtschaftsstandort langfristig von einer bezahlten Elternzeit profitieren. Wenn wir gerade auch mit der bezahlten Elternzeit attraktive Bedingungen bieten möchten, wie es bereits umliegende Staaten tun, kommen wir nicht drumherum, uns die Zeit zu geben, die es einfach braucht.