Der Kampf der DpL gegen die Bildung geht weiter
EU-Programme bieten einen Mehrwert für die Teilnehmenden. Über die Teilnahme an den Programmen hatte der Landtag am Mittwoch zu befinden. Die Regierung entschied sich für fünf der 14 in der engen Auswahl befindlichen Projekte: Erasmus, Digitales Europa, EU-Binnenmarktprogramm, Kreatives Europa und Europäischer Solidaritätskorps. Diese werden in den kommenden sieben Jahren knapp 17 Millionen Franken kosten werden, aber damit viel Mehrwert für Liechtenstein schaffen. Alleine von den Bildungs-, Jugend- und Sportangeboten von Erasmus+ konnten zwischen 2014 und 2020 rund 10’000 Personen profitieren.
Dass die entsprechenden Kredite mit jeweils 21 Stimmen im Landtag befürwortet wurden, spricht für sich. Dabei betonten die Abgeordneten die Wichtigkeit, Liechtensteins Anschluss an Europa positiv nutzen zu können. Bis zu den Demokraten pro Liechtenstein (DpL) und Jürgen Beck (DU) hat sich dieser Mehrwert jedoch nicht herumgesprochen. Anders lässt sich dieses fahrlässige Vorgehen nicht erklären. Schliesslich handelt es sich besonders beim Erasmus und beim Europäischen Solidaritätscorps um Schlüsselinvestitionen in der Bildungspolitik. Ohne diese europäischen Bildungs- und Jugendprogramme bliebe für Liechtenstein das heute offenem Tor zu europäischen Bildungsorganisationen, Universitäten und Unternehmen weitestgehend verschlossen und müsste mit viel Mehraufwand und bilateralen Verträgen kompensiert werden.
«Ich brauchte kein Erasmus+»
Besonders der Abgeordnete Erich Hasler zeigte, dass zumindest er keinen Gebrauch von diesen Programmen mehr machen würde. «Ich war auch im Ausland und brauchte dafür kein Erasmus», erklärte er. Mit dieser selbstbezogenen Äusserung und dem Vergleich, dass man früher einfach ein Interrail-Ticket gelöst habe, um in Europa herumzureisen, zeigte er das schwache Niveau, mit dem offenbar bei den DpL auf die Bildungspolitik geblickt wird. Bereits im Septemberlandtag wehrten sich die Abgeordneten Herbert Elkuch und Erich Hasler dagegen, dass Liechtensteiner Studenten freien Zugang zu den Schweizer Universitäten haben. Im Dezemberlandtag sprachen sich die DpL-Abgeordneten abermals gegen wichtige bildungspolitische Programme aus. Man stelle sich vor, mit solch einer Einstellung würden die DpL in der Verantwortung für unseren Bildungsbereich stehen. Der Verfall unseres Bildungs- und Wirtschaftsstandorts wäre vorprogrammiert. Gerade in Zukunftsthemen scheint bei den DpL Blindheit oder zumindest Kurzsichtigkeit zu herrschen. Denn die Bildungschancen der jungen Menschen in Liechtenstein sind heute besser denn je. Dies auch dank einer umsichtigen und zukunftsorientierten Bildungspolitik der Koalitionsparteien. Ohne die Programme Erasmus und den Europäischen Solidaritätskorps verlöre der Standort Liechtenstein deutlich an Attraktivität. Das grosse Engagement aller beteiligten Personen, die Liechtenstein tagtäglich als Innovations- und Bildungsstandort in Europa vertreten und positionieren, würde abgewürgt. Mit vermutlich gravierenden Langzeitfolgen für Liechtenstein. Liechtenstein ist in der privilegierten Position, daran teilnehmen und profitieren zu können. Dass dies nicht selbstverständlich ist, brachte das Stimmverhalten der Bildungsverweigerer der DpL am Mittwoch deutlich auf den Punkt. Zum Glück für unsere Wirtschaft und unsere Zukunft blieben die Bildungsverweigerer deutlich in der Minderheit. (mw)