«Immerhin ist mit diesem Vorschlag die unselige FBP-Mogelpackung vom Tisch»
Schlau und machbar, aber nicht visionär, was der Gesellschaftsminister zur langfristigen Sicherung der AHV in die Vernehmlassung schickt. Es ist immerhin schon seine zweite AHV-Revision ohne jegliche Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsfaktoren. Kurz vor den Wahlen geht es dort über den Zaun, wo er am niedrigsten ist: Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden in ein paar Jahren moderat zur Kasse gebeten, von der heuer noch zu erwartenden Ertragsschwemme werden hundert Millionen als Sonderstaatsbeitrag der AHV zugeschossen. An zwei von drei Stellschrauben ist damit gedreht. Wer nun aber glaubt, dass die unpopulärste dritte Stellschraube – nämlich die Erhöhung des Rentenalters – nun endgültig vom Tisch ist, glaubt auch an den Osterhasen. Der nächste oder spätestens der übernächste Gesellschaftsminister wird sicher nicht mehr darum herumkommen. Löblich: Immerhin ist mit diesem Vorschlag die unselige FBP-Mogelpackung von AHV-Finanzierungsvorschlag endgültig vom Tisch, mit der Pedrazzinis eigene Fraktion im Märzlandtag bereits Schiffbruch erlitten hatte.