«Zeit für liechtensteinische Lösungen nutzen»
Eine Empfehlung der OECD für Liechtenstein fiele in Bezug auf die Sicherung der AHV garantiert anders aus als für die Schweiz. Die Reserven der Schweizer AHV standen per Ende 2018 auf gerademal einer Jahresausgabe, in Liechtenstein waren es über zehn Jahresausgaben. Mit der AHV-Revision von 2016 wurde in unserem Land das Rentenalter erhöht und die Gleichstellung der Geschlechter realisiert. Einzig in Bezug auf den Staatsbeitrag an sein wichtigstes Sozialwerk dürften wir uns mehr an der Schweiz orientieren. Die Alterung der Babyboomer Generation konfrontiert uns in den nächsten zehn Jahren mit einer epochalen Pensionierungswelle unter gleichzeitig wachsender Lebenserwartung. Der Druck auf die AHV und den Arbeitsmarkt wird gewaltig steigen. Über das künftige Pensionierungsalter müssen wir diskutieren und sollten dabei auch Modelle mit flexiblem Pensionsantritt oder mit einer Indexierung des Rentenalters an die Lebenserwartung - in wenigen Staaten wie Dänemark bereits Realität - zumindest anschauen. Beginnen wir bald damit, haben wir noch Zeit für gute liechtensteinische Lösungen.