Wird das Potenzial von Geflüchteten zu wenig genutzt?
Gemäss Aussage seitens Verantwortlicher der Flüchtlingshilfe haben wir in Liechtenstein auch im internationalen Vergleich eine sehr hohe Erwerbstätigkeit von Asylsuchenden und die Zahl der in den Arbeitsmarkt integrierten Personen steige aufgrund der zunehmenden Deutschkenntnisse kontinuierlich an. Dass der Qualifikationsvertrag zu selten genutzt wird, liegt wohl daran, dass dieser aktuell noch nicht bei allen Gesamtarbeitsverträgen integriert ist. Dies wird sich aber in absehbarer Zeit ändern, da weitere Gesamtarbeitsverträge entsprechend angepasst werden und sodann der Qualifikationsvertrag auch bekannter sein wird. Zur Erklärung: Der Qualifikationsvertrag für Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene soll dazu dienen, informell erworbene Kompetenzen festzustellen und zu fördern mit dem Ziel, die Personen mittelfristig an die Erfordernisse des regulären Arbeitsmarkes heranzuführen. Es darf dabei aber auch nicht vergessen werden, dass vielfach die Profile zwischen Arbeitskraft und Stellenangebot nicht konvenieren oder fundierte Deutschkenntnisse für die Ausübung der offenen Stelle zwingend notwendig sind. Weitere Vorbehalte seitens Arbeitgeber liegen sicher auch in der Ungewissheit, ob es sich lohnt eine Arbeitskraft zeitintensiv einzuarbeiten, wenn ungewiss ist, ob der Geflüchtete länger im Land verbleiben kann und will oder nicht. In Zeiten von Arbeitskräftemangel bin ich aber überzeugt, dass unsere Unternehmen auch auf diese Arbeitskräfte zurückgreifen, wenn die Person zur offenen Stelle passt.