Wir müssen der Bodenverseuchung entgegenwirken
von Walter Frick
Das Ausbringen von Gülle im landwirtschaftlich genutzten Gebiet ist ab 2023 nur noch mit Schleppschlauchverteilern erlaubt. Davon werden sich nebst der Natur auch die Anwohner solcher Gebiete freuen. Mit der neueren Methode werden unangenehme Gerüche auf ein Minimum reduziert. Gleichzeitig profitiert auch wieder die Natur. Diese Gerüche, welche durch das Schleudern von Gülle verursacht werden, ist für viele Menschen sehr unangenehm und grenzwertig. Gleichzeitig wird durch das Schleudern mit Pralltellern das freigesetzte Ammoniak durch die Luft viel weitergetragen als es eigentlich sollte. Damit werden nicht nur sensible Naturschutzgebiete, sondern auch angrenzende Hecken und Wälder mit Dünger (Stickstoff) stark belastet. Das Resultat ist das Aufkommen von düngerliebenden Pflanzen und dies können dann eben auch Neophyten wie beispielsweise die Kanadische Goldrute sein und dies auf Kosten sensibler einheimischer Pflanzen wie z. B. Orchideen, die im Bestand ohnehin bereits massiv abgenommen haben.
Aber auch Bachläufe sind davon betroffen. Das Wasser ist teilweise sehr stark mit Gülle kontaminiert. Auch hier nehmen sensible Pflanzen und Tiere im Bestand ab während andere massiv zunehmen. Wertvolles Wasser, das als Trinkwasser genutzt werden soll, muss schlussendlich in den Klär-anlagen aufwändig gereinigt werden. Dass die Landwirte bei der Umstellung mit einem Förderprogramm unterstützt werden, ist mit Gewissheit sinnvoll und es ist ein weiterer Schritt zu einer ökologischeren Landwirtschaft, mit der schlussendlich alle profitieren: die Umwelt und somit auch wir Menschen.
Allerdings gilt es hier weitere Schritte in Richtung ökologischer Landwirtschaft umzusetzen. So werden jährlich in der Schweiz und Liechtenstein über 2000 Tonnen chemisch synthetische Mittel ausgebracht und schädigen zusätzlich unser Ökosystem aufs Massivste. Diese verschiedenen chemisch-synthetischen Mittel landen, nachdem sie ausgewaschen sind ebenfalls in unseren Gewässern und vermischen sich zu einem (gefährlichen) Cocktail. Von diesen Cocktails bestehen keine Analysen und somit kann auch niemand sagen, wie schädlich diese für uns Menschen und unsere Umwelt sind. Was man bislang allerdings weiss ist, dass einige dieser Mittel krebsfördernd sein können und nachdem sie verboten worden sind noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, unsere wertvollen Böden und unser Trinkwasser belasten.
Wir hinterlassen also bewusst den nächsten Generationen verseuchte und vergiftete Böden und Wasser, dort wo nicht ökologisch bewirtschaftet wird. Und das ist mehr als nur bedenklich und gilt es so rasch als möglich zu verhindern und die entsprechenden Massnahmen einzuleiten. Gut ist, dass bereits rund 40 Prozent unserer Landwirte ökologisch arbeiten. Ziel muss es aber sein, dass alle in unserem schönen Liechtenstein nach ökologischen Massstäben arbeiten und auch hier die Landwirte beim Umstieg optimal unterstützt werden.