«Wir feiern im kleinen Rahmen»
Daniel, seit Ende März bist du Regierungschef. Was hat sich in dieser Zeit für Dich beruflich und persönlich verändert?
Es war ein intensives Jahr und dass der Regierungswechsel mitten in der Pandemie zur Unzeit kommt, habe ich im Vorfeld der Wahlen im Februar mehrfach geäussert. Es ist dem konstruktiven Willen und dem persönlichen Einsatz verschiedener Exponenten der Grossparteien zu verdanken, dass wir trotz knappem Wahlresultat sehr rasch und konstruktiv in die neue Legislatur starten konnten. Seither zieht die Regierung am gleichen Strick und wir haben uns sehr rasch gefunden. In meinem persönlichen Umfeld hat sich für mich kaum etwas verändert – und für diese Stabilität und Unterstützung bin ich meiner Familie, speziell meiner Frau und meinen Kindern, sehr dankbar.
In welchen Punkten hast du das Gefühl, dass die Dinge anders laufen als in der letzten Legislaturperiode?
Es liegt in der Natur der Sache, dass unterschiedliche Menschen anders arbeiten und einen anderen Umgang pflegen. Das gilt für den Landtag, für das Regierungsteam aber auch für die Parteien – denn in praktischen allen Parteien gab es in den letzten Monaten zum Teil Erneuerungen und personelle Wechsel. Mir sind der Kontakt und der Austausch mit den Menschen sehr wichtig – leider kommt er in der Pandemie deutlich zu kurz. Mit den Menschen mit denen ich auf den unterschiedlichen Ebenen zusammenarbeiten darf, versuche ich aber tagtäglich auf Augenhöhe die besten Lösungen zu finden und dabei lege ich neben dem «Was», vor allem auch auf das «Wie» grossen Wert. Ich sehe mich dabei weniger als «Chef», sondern vielmehr als Teil eines Teams, das für unser Land das Beste will. Ich hoffe, das spürt man auch.
Welchen Eindruck macht dir der neu besetzte Landtag seit den Landtagswahlen?
Wie gesagt, es sind die Menschen, die die Gremien ausmachen. Den intensivsten Austausch habe ich «parteibedingt» mit der Fraktion der Vaterländischen Union. Und hier hat Fraktionssprecher Manfred Kaufmann eine sehr wertvolle Arbeit gemacht, um alle Fraktionsmitglieder in die gemeinsame Landtagsarbeit einzuführen. Es macht einfach Freude und Spass, mit ihm, der Landtagsvizepräsidentin Gunilla Marxer-Kranz und der Fraktion regelmässig im kritisch konstruktiven Austausch zu stehen. Ich empfinde die Diskussionen auch in den ordentlichen Landtagssitzungen grundsätzlich als sehr konstruktiv.
Die Corona-Pandemie überlagert alle anderen politischen Themen. Was waren aus deiner persönlichen Sicht die politischen Höhepunkte seit deinem Amtsantritt?
Das vordringliche und wichtigste ist es, zu einem Team zusammenzuwachsen. Dazu dienten in der Regierung einerseits die Erarbeitung des Regierungsprogramms, aber natürlich auch die Erarbeitung des ersten gemeinsamen Budgets. Es wäre etwas verfrüht, nach so wenigen Monaten politische Höhepunkte zu verkünden, aber ich meine, die gesamte Regierung ist mit einem gemeinsamen Verständnis und mit viel Elan in die neue Legislatur gestartet.
Wie feierst du Weihnachten?
Weihnachten ist ja traditionell eher ein stilles Fest, welches man im Kreise der Liebsten begeht. Wir werden also auch in diesem Jahr am 24.12. mit der Familie im kleinen Rahmen feiern.
Wie sieht dein Wunschzettel zu Weihnachten aus?
Glück, Gesundheit und Zuversicht – für möglichst alle.