Wie stehen Sie zur Erhöhung des IWF-Beitrags?
Die Beantwortung der LIEWO-Frage der Woche des Landtagsabgeordneten Roger Schädler:
“Eine höhere Quote verbessert die Unterstützung im Notfall”
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist die zentrale Institution für stabile Währungen und Volkswirtschaften. Sein Ziel ist, die internationale Finanz- und Währungsstabilität zu sichern und Mitgliedstaaten in Krisen zu unterstützen.
Liechtenstein ist seit 2024 Mitglied des IWF. In der aktuellen Diskussion geht es um die Anpassung unserer Quote von 100 auf 150 Millionen Sonderziehungsrechte. Dafür müssen 25 % (ca. CHF 14,5 Mio.) als verzinste Reserveposition hinterlegt werden. Dieses Geld bleibt Teil des Landesvermögens und kann bei Bedarf wieder abgerufen werden. Eine höhere Quote verbessert die Unterstützung im Notfall, sichert Liechtenstein Mitsprache, stärkt unsere internationale Stellung und bringt dem Land eine laufende Verzinsung. Deshalb befürworte ich diese Erhöhung klar.
Die Quotenerhöhung ist vorausschauende Vorsorge. Im Ernstfall – etwa bei einer Banken- oder Wirtschaftskrise oder einer Naturkatastrophe – zählt der schnelle Zugang zu Liquidität. Dass der IWF diese Mittel bereitstellt, stärkt das Vertrauen in unser Land und unsere Wirtschaft. Die Erhöhung führt weder zu neuen Auflagen noch zu zusätzlichen Kosten.
Die Schweiz hat der Erhöhung ihrer IWF-Quote einstimmig zugestimmt. Als Teil derselben Stimmrechtsgruppe müssen wir im Gleichschritt mit unserem engsten Partner handeln, um ein glaubwürdiger Teil dieser Gruppe zu bleiben. Tun wir dies nicht, schwächen wir unsere eigene Krisenfähigkeit und das politische Gewicht dieser Stimmrechtsgruppe.
Angesichts globaler Unsicherheiten ist die Erhöhung der IWF-Quote ein verantwortungsvoller Schritt: Sie stärkt Stabilität und Vertrauen, schützt Land, Bevölkerung und Wirtschaft und zeigt, dass wir Verantwortung für die internationale Finanzstabilität mittragen.