«Werden unseren Beitrag leisten»
Wie beurteilst du die bisherigen Schritte, die die Regierung im Ukraine-Konflikt unternommen hat? Gerade die Sanktionen bekommt ja auch die FL-Wirtschaft zu spüren.
Die nachhaltigste Hilfe für die Menschen in der Ukraine ist der Friede. Um den Druck auf die angreifende Partei auf dem Weg dahin zu erhöhen, wurden im europäischen Kontext Massnahmen ergriffen. Ich halte die autonome Reaktion unserer Regierung, dies ohne zu zögern nachzuvollziehen, für richtig. Im Gegensatz zur Schweiz, die den Begriff «Neutralität» zunächst enger fasste und ins Kreuzfeuer der Kritik geraten ist, blieb uns dadurch die Kritik unserer europäischen Partner erspart. In der vernetzten Welt, in der wir leben, sind keine Massnahmen mehr möglich, welche für den, der sie ergreift, nicht auch Konsequenzen hat.
Liechtenstein hilft mit 500 000 Franken, zudem ist ein Nachtragskredit angekündigt. Welche Schritte sollten noch unternommen werden, sollte Liechtenstein beispielsweise direkt Menschen aus der Ukraine aufnehmen?
Für mich persönlich, aber auch für uns als Partei, ist die Unterstützung durch humanitäre Hilfe selbstverständlich. Im Verlauf der kommenden Wochen und Monate wird man hier sicher laufend beobachten, wie der Zivilbevölkerung geholfen werden kann. Dabei denke ich aber auch an die Russinnen und Russen, die von ihrer autokratischen Regierung nun in eine Situation gebracht wurden, für die sie selbst letztlich nicht verantwortlich gemacht werden können. Die europäische Solidarität ist gross. Sollte die Aufnahme von Flüchtlingen durch Liechtenstein notwendig werden, wird unser Land sicher seinen Beitrag leisten.