VU-Hospiz-Postulat bringt grosse Fortschritte für Betroffene
Die VU wollte von Gesellschaftsminister Manuel Frick wissen, wie man ein Hospiz im Land möglich machen kann. Die Beantwortung zeigte leider lediglich auf, warum man ein solches nicht im Land gründen sollte. Die Beantwortung war dürftig. Es fehlte das Aufzeigen verschiedener Möglichkeiten. Darum wurde das Postulat auch nicht abgeschrieben: Einzig die FBP, Georg Kaufmann (FL) und Herbert Elkuch (DpL) waren offenbar damit zufrieden.
Gute Optionen wären da
Einig war sich der Landtag darüber, dass es in der Region kompetente Institutionen gibt, die sich rund um dieses Thema engagieren. Eine Mehrheit des Landtags wollte, wohl aufgrund der fehlenden Abklärungen, aber von einem Hospiz in Liechtenstein vorerst nichts mehr wissen. Argumentiert wurde mit den geringen Fallzahlen und damit einhergehenden Qualitätsbedenken. Man fühlte sich an die Diskussion rund um die Geburtenstation im Landesspital erinnert. Allerdings hatte das wohl auch damit zu tun, dass der Gesellschaftsminister es unterlassen hat, mit entscheidenden Institutionen (bspw. der Krebshilfe), die in diesem Bereich praktisch tätig sind, zu sprechen. Sie hätten noch besser Ideen, wie man ein qualitativ hochstehendes Hospizangebot im Land möglich machen könnte.
Mario Wohlwend fasste es in seinem Votum richtig zusammen: «Gemäss der vorliegenden Postulatsbeantwortung wird dieses Unterfangen im Keim erstickt, indem man nur in Problemen anstatt in Lösungen denkt und dadurch nicht wirklich ins Tun kommt.» Man bevorzuge es, die Entwicklung der Schweiz von der Ferne im Amtszimmer zu verfolgen und die Aufgabe unseres Staates den bestehenden ambulanten Diensten vor allem in der spezialisierten Palliative Care den Institutionen auf der Schweizer Seite zu überlassen. «Indessen würden die im Bereich Palliativ Care Engagierten in den Startlöchern stehen, das bestgeeignete Modell für eine bedarfs- und bedürfnisgerechten Palliativversorgung in Liechtenstein mitzugestalten, werden aber blockiert und im Regen stehen gelassen.»
Postulat trägt bereits Früchte
Dennoch zeitigte das VU-Postulat bereits Früchte: Denn Kosten für Betroffene können bereits über das Amt für Soziale Dienste (ASD) aufgefangen werden. Ein Angebot, das bisher niemandem bekannt war, weshalb es bis zur Postulatsbeantwortung auch keine Anträge gab. Dennoch stört hier ein wichtiges Detail: Die Betroffenen müssen ihren Hospizaufenthalt im Vorfeld beim ASD anmelden. Das ist in der Praxis aber meist nicht möglich. Hier muss nachgebessert werden.
Gesellschaftsminister Manuel Frick hat in der Debatte zugesagt, dass dieses Thema nicht «liegengelassen» werde. Die Vaterländische Union wird an diesem Thema ebenfalls dranbleiben und weitere Vorstösse unternehmen, um die Situation zu verbessern. Oder wie es Mario Wohlwend formulierte: «Der letzte Weg ist meist der schwerste. Die VU hält an ihrem Weg fest: Wir wollen kranken oder sterbenden Menschen und deren Angehörigen ermöglichen, dass sie diesen Weg am gewünschten Ort und so eben auch in ihrem Heimatland Liechtenstein gehen können.» (mw)