Umverteilung allein löst keine Probleme
Beim VU-Postulat zur Zeitvorsorge ging es nicht zwingend darum, dass hier durch staatliche Umverteilung ein neues Sozialwerk geschaffen werden soll. Denn Umverteilung alleine wird unsere demografischen Probleme, auf die wir zusteuern, nicht lösen. Es sind kreative Ansätze aus der Zivilgesellschaft gefragt, um die künftigen Herausforderungen anzugehen. Die Zeitvorsorge ist so ein Ansatz, der Freiwilligenarbeit mit einem Anreiz nützt, um die Lebensqualität von betreuungs- und pflegebedürftigen Menschen zu heben. Sie ist nicht DIE Lösung, sondern ein Teil einer Lösung. Denn die Tendenz zu sozialer Vereinsamung steigt – nicht nur, aber besonders im Alter. Die Erwerbstätigenquote steigt laufend, weshalb auch im direkten familiären Umfeld nicht immer die nötige Zeit vorhanden ist, um sich um die älteren Familienmitglieder zu kümmern. Die Grossfamilie als Schicksalsgemeinschaft gibt es praktisch kaum mehr. Der Staat wird mit den Herausforderungen des Demografischen Wandels immer überfordert sein. Er kann aber Anreize schaffen, um privates Engagement zu honorieren. Denn am Ende ist es eine zivilgesellschaftliche Aufgabe, sich um einander zu kümmern. Soziale Wärme kann nicht von oben herab verordnet werden. Sie muss aus der Mitte unserer Gesellschaft kommen – freiwillig!