SZU II nach über 20 Jahren auf der Zielgeraden
«Es besteht Handlungsbedarf für neuen Schulraum und dieser kann auf dem Mühleholzareal und auf der dafür vorgesehenen Parzelle in Ruggell gebaut werden», sagte die VU-Abgeordnete Violanda Lanter anlässlich der Landtagssitzung vom 2. März 2018, als es um die Schulbautenstrategie ging. Mit dem SZU II werde der tendenziellen Bevölkerungsentwicklung, aber auch der aktiven Unternehmensansiedlungspolitik in den Gemeinden Gamprin, Schellenberg und Ruggell Rechnung getragen. Und weiter betonte Violanda Lanter: «Es wird endlich die Chance ergriffen, das Schulzentrum Unterland zu einer kleineren, überschaubareren Schule zu redimensionieren.»
Breiter Konsens im Landtag
Die gemeinsam von Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch und Regierungsrätin Dominik Hasler unterbreitete Vorlage zur Schulbautenstrategie stiess im März 2018 auf grosse Zustimmung im Landtag. Dies vor allem deshalb, weil noch nie zuvor eine dermassen klare Strategie auf den Tisch gelegt worden war, welche die grosse Mehrheit aufgrund ihrer Plausibilität überzeugen konnte. So mussten die vorgelegten Projekte standortübergreifend bestimmten qualitativen und quantitativen Leitlinien entsprechen und alle politischen Vorbedingungen erfüllen. Mit der Schulraumstrategie hat die Regierung dem Landtag verschiedene Anträge unterbreitet, die eine grossmehrheitliche Zustimmung erhielten und nun mit den vorliegenden Verpflichtungskrediten von 52,6 Mio. Franken für das SZU II und 44 Mio. Franken für den Ersatzbau für den Trakt G und eine zusätzliche Massnahme beim Schulzentrum Mühleholz in Vaduz realisiert werden sollen.
Wichtige Vorentscheidungen
So stimmten im März vor einem Jahr 20 Abgeordnete dem Bau eines Schulzentrums Unterland II in Ruggell zu, welches nebst der Ober- und Realschule für die Gemeinden Ruggell, Gamprin und Schellenberg zusätzlich Platz für die Berufsmaturitässchule Liechtenstein (Teilzeit- und Vollzeitlehrgang) bietet. Mit Nein stimmten die damaligen DU-Abgeordneten Erich Hasler, Harry Quaderer und Ado Vogt sowie die FBP-Abgeordneten Elfried Hasler und Wendelin Lampert. Weiter gab der Landtag mit 21 Stimmen grünes Licht für den Ersatzbau des ehemaligen Internatstrakts (Trakt G) beim SZM I und gegebenenfalls für eine zusätzliche Massnahme (beispielsweise Erweiterung des SZM II) zur Deckung des Raumbedarfs am SZM I und am SZM II, der durch die Aufnahme der Schülerinnen und Schüler der Realschule Schaan (St. Elisabeth) inkl. der Sportklassen der Sekundarstufe I entsteht. Dagegen stimmten die damaligen DU-Abgeordneten Erich Hasler, Harry Quaderer und Ado Vogt sowie Landtagspräsident Albert Frick, der vorher für eine klare bauliche Trennung zwischen Gymnasium und Realschule votierte. Wenn sich die Abgeordneten treu bleiben, sollten diese wichtigen Zukunftsinvestitionen in eine starke Bildungslandschaft durchgehen. Und das über zwei Jahrzehnte dauernde politische Ringen um den Bau eines SZU II fände endlich ein Happy End zum Wohle der Unterländer Bevölkerung. (güf)