Spitalneubau: Aus erster Hand in Balzers informiert
Die Ortsgruppe Balzers konnte mit DDr. Walther Tabarelli und Thomas Tschirky zwei leitende Praktiker aus dem Landesspital als Referenten gewinnen.
Dabei ging es der Ortsgruppe nicht primär darum, die Pro- und Contra-Argumente aufeinander loszulassen, wie es derzeit in den Medien und auf Podien allerorts passiert, sondern sich aus erster Hand bei den Betroffenen zu informieren. Denn sie müssen am Ende mit den Konsequenzen der Abstimmung tagtäglich leben und arbeiten.
Der VU-Abgeordnete Manfred Kaufmann ist nach wie vor fest davon überzeugt, dass Liechtenstein ein eigenes zukunftsfähiges Landesspital braucht und empfiehlt ein klares JA zum Neubaukredit. Aus seiner Sicht sprechen folgende Argumente ganz klar dafür: Klare Pro-Argumente
• Die Liechtensteiner/innen sollen auf ein eigenes Landesspital zählen können, bei welchem alle medizinischen Dienstleistungen im Rahmen des vom Land erteilten Grundversorgungsauftrags angeboten werden.
• Liechtensteinische Patienten sollten sich nach freier Wahl im eigenen Land einer Spitalbehandlung unterziehen können und die Gelder sollten somit auch nicht ins Ausland abfliessen.
• Das jetzige Gebäude ist im Kern 40-jährig und verursacht hohe Kosten für den Unterhalt und die Instandhaltung.
• Das Spital bezieht wie andere Spitäler in der Schweiz Beiträge zur Sicherstellung von sogenannten «Vorhalteleistungen» in Form von Gemeinwirtschaftlichen Leistungen. Für unsere Spitalversorgung ist die finanzielle Unterstützung im Rahmen von 5-6 Mio. für diese Gemeinwirtschaftlichen Leistungen vertretbar. Mit dieser Unterstützung kann das Landesspital wirtschaftlich betrieben werden.
• Das Landesspital hat einen grossen volkswirtschaftlichen Nutzen als Arbeitgeber von 170 Personen und als Auftraggeber der inländischen Wirtschaft.
• Mit einem modernen und zeitgerechten eigenen Spitalbau erhalten wir uns die Verhandlungsbasis für weitere Kooperationen auf Augenhöhe. Mit einem 40jährigen Gebäude, das nicht mehr zeitgemässen Standards entspricht, fällt diese Verhandlungsposition weg.
• Wir sollten die Handlungsfähigkeit bewahren und uns nicht mehr als unbedingt nötig von Entscheidungen im Ausland abhängig machen. Diese Entscheidungen können stark zu unseren Ungunsten ausfallen.
• Es ist keine medizinische Frage, ob wir ein eigenes und auch in baulicher Qualität einwandfreies Spital wollen, sondern eine Frage der nationalen Souveränität und der zukünftigen Handlungsfreiheit. • Das Neubauprojekt ist für 2100 Fälle plus 200 Reserve pro Jahr ausgelegt. Dieses Jahr hat das Spital bereits zwischen 2000 und 2100 Fälle erreicht.
• Das Landesspital ist aktuell auf 40 Betten ausgelegt. Für den Neubau sind 43 Betten vorgesehen. Es wird keine spürbare Kapazitätserweiterung geben.
• Knapp CHF 4 Mio. fliessen für Geburten ins Ausland. Sofern alle Voraussetzungen gegeben sind und der Bedarf tatsächlich vorhanden ist, soll es zur Realisation der neuen Geburtenabteilung kommen.
• Ein NEIN bedeutet einen infrastrukturellen Stillstand für das Landesspital für die nächsten Jahre. Dann wird das Gebäude aber bereits gegen 50 Jahre alt sein.
• Wenn man für ein eigenes, modernes, konkurrenz- und kooperationsfähiges Landesspital ist, bei welchem viele attraktive Arbeits- und Ausbildungsplätze angeboten werden, so sollte man klar mit einem JA abstimmen.