Schlechter politischer Stil
Im Stimmenkanon nach der Abstimmung vom vergangenen Sonntag sticht der stv. DpL-Landtagsabgeordnete Erich Hasler gleich mehrfach heraus. Während sein Parteipräsident Thomas Rehak mit Gelassenheit auffällt, lässt sich sein Parteikollege Erich Hasler zu mehreren unsäglichen Ausfällen hinreissen. Es beginnt damit, dass sich Hasler zur Aussage versteigt, dass die Bevölkerung für mehr Volksrechte noch nicht reif sei. Für den Vertreter einer Partei, die sich gerne besonders volksnah gibt und sich sogar als Demokraten pro Liechtenstein bezeichnet, eine unglaubliche Aussage. Doch es geht noch weiter: die nachvollziehbaren Begründungen, weshalb das aktuelle VU-Regierungsteam für die Legislatur 2025-2029 nicht mehr zur Verfügung steht, ignoriert Hasler und ergeht sich mit düsterer Miene auf 1FL TV in wilden Spekulationen, dass da sicher etwas ganz anderes dahinterstecke, was man dem Stimmvolk natürlich verschweige. Mit wilden Verschwörungstheorien öffentlich Politik zu betreiben ist widerlich. Auf Radio L schliesslich gipfelt Hasler in der Aussage, dass es einen Nichtmehrantritt von drei Regierungsräten einer Partei in den letzten hundert Jahren nicht gegeben habe. Offensichtlich hat Hasler auch ein schlechtes Gedächtnis. Auch 2013 ist keiner der 3 amtierenden VU-Regierungsräte erneut angetreten, ich selbst war Teil dieser Erneuerung innerhalb der Partei in einer schwierigen Zeit. Die anstehende Erneuerung hingegen vollzieht die VU in einer ungleich besseren Ausgangslage. Und gerade erst 2021 trat die FBP mit praktisch drei neuen Regierungskandidaten an, denn Katrin Eggenberger war erst kurz vor den Wahlen für Aurelia Frick in die Regierung nachgerückt. Mit seinen wild ins Kraut schiessenden Aussagen tut Erich Hasler sicher auch den DpL keinen Gefallen. Es wäre schön, wenn auch Oppositionspolitiker ein bestimmtes Mindestniveau an politischem Stil halten. Die Hoffnung stirbt zuletzt.