Starker Sachpolitiker und Weiterentwickler von Eschen-Nendeln
«Wer in der Politik Dankbarkeit erwartet, ist ein unverbesserlicher Optimist.» Diesen Satz sagte kein Geringerer, als der im Jahre 2011 verstorbene Schriftsteller, Publizist und Politiker - Otto von Habsburg. Heute Abend aber nehmen wir uns die Zeit, um Danke zu sagen. Und es ist mir persönlich Freude und Ehre zugleich, dies an die Adresse einer Person zu tun, wegen welcher ich letztlich überhaupt hier stehe.
Wir ehren einen Menschen, der für sein Wirken nie einen Dank erwartete, es im Gegenteil nie schätzte, wenn seine Person ins Rampenlicht gerückt wurde. Wir danken einem Mann, der sich zeitlebens für seine Heimatgemeinde, die Politik, die Vaterländische Union und damit unser Land und seine Menschen interessiert und stark gemacht hat.
Bescheidenheit, Fleiss und Tatkraft sind Tugenden, die für Günther Kranz stehen. Zielorientierung, Verlässlichkeit und auf Konsens bedacht Prädikate, welche die Art und Weise seiner politischen Arbeit für das Land Liechtenstein und die Gemeinde Eschen-Nendeln zu umschreiben vermögen. Als Landtagsabgeordneter von 2005 bis 2013 brachte er für die VU sichere Wahlresultate. Im Hohen Haus verschaffte er sich als dossierfester Sachpolitiker Respekt und wurde durch seine bedachte Ausdrucksweise auch von seinen politischen Gegnern geschätzt.
In seinem beruflichen Werdegang als Diplomierter Public Controller und langjähriger Leiter der Abteilung Finanz- und Rechnungswesen bei der Gemeinde Eschen-Nendeln sowie Geschäftsführer der gemeindeeigenen Pensionskasse, zeichnete sich Günther durch seine ausgewiesene Finanzkompetenz aus.
Diese war es auch, die ihn im Jahr 2005 als Mitglied in die Finanzkommission des Liechtensteinischen Landtags führte, welche er sodann ab 2009 auch als Vorsitzender leitete. Auf die Gemeindewahlen 2011 hin, wurde Günther zurück in seine Heimatgemeinde berufen, in dessen Weiler Nendeln er 1958 auf die Welt kam und zusammen mit seinen sechs Geschwistern im Elternhaus an der Churer Strasse aufgewachsen ist.
Von Berufung kann deshalb die Rede sein, weil Günther der absolute Wunschkandidat der Vaterländischen Union als Vorsteher von Eschen-Nendeln war. Und er holte der VU den Vorstehersitz sowie die Mehrheit im Gemeinderat zurück, welche zuvor 12 Jahre in den Händen der FBP war.
Nach der Gemeindewahl zog sich Günther aus der Finanzkommission des Landtags zurück. Die verbleibende Zeit der Legislatur als Landtagsabgeordneter aber, hat er neben seinem Vorsteheramt weiterhin mit grossem persönlichem Engagement absolviert. Die ersten Jahre seiner Zeit als Vorsteher waren geprägt von intensiver Grundlagenarbeit, da das Fundament, auf dessen Boden zukunftsweisende Projekte skizziert werden konnten - nicht wirklich vorhanden war.
Erschwerend hinzu kam die Herausforderung, dass die Gemeinde Eschen-Nendeln - mit knapp 4‘500 Einwohnern - die grösste Gemeinde des Liechtensteiner Unterlandes – und allein der Weiler Nendeln, an der Einwohnerzahl gemessen - grösser als Schellenberg und nur wenig kleiner als Gamprin-Bendern ist. Das dadurch in der Wohnbevölkerung oft spürbare Bedürfnis nach Parallelstrukturen galt es genauso zu berücksichtigen wie das Ziel, die Gemeinde als attraktiven Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln. Die Erwartungen waren dementsprechend gross! Eine schwierige Aufgabe, welche dem neuen Vorsteher und dem Gemeinderat viel abverlangte. Günther Kranz aber hat angegangen und umgesetzt.
Er hat der Gemeinde mit der Zentrumsentwicklung in Eschen und Nendeln ein neues Gesicht gegeben und Attraktivität verliehen. In einem politisch schwierigen Umfeld wurde er im Jahre 2015 im Amt des Vorstehers bestätigt, obschon die VU aufgrund neuer politischer Strömungen kräftig an Stimmen einbüssen musste. Mit nicht weniger Achtsamkeit verfolgten Günther und sein Team die ihnen gesteckten Ziele beständig weiter. Als Vorsteher mit Kopf und Herz, wie damals der Wahlslogan lautete, konnte Günther sein erklärtes Ziel: Eschen-Nendeln als kinder- und familienfreundliche Gemeinde mit hoher Wohnqualität voranzubringen, weiter verfolgen. Unter Einbezug der Wohnbevölkerung wurde in einem mehrjährigen Prozess, die über Jahre erstrebte Zentrumsentwicklung in Eschen und Nendeln an die Hand genommen.
Mit dem Haus der Gesundheit und dem Generationenhaus Sozialfonds Kreuz wurden Anziehungspunkte direkt im Zentrum von Eschen mit neuen Angeboten geschaffen und um eine Begegnungszone für Familien mit Kinderspielplatz erweitert.
Die Sanierung des Dorfplatzes und der Aussenhülle der Pfarrkirche St. Martin haben ebenso zur sichtbaren Verschönerung beigetragen wie die Schaffung des «Bretscha-Platzes» als Festplatz für Vereine und Veranstaltungen jeglicher Art.
In Nendeln verleihen die nun realisierte Turnhalle mit dem neu gestalteten Aussenraum und das konkrete Konzept zur Zentrumsgestaltung «Clunia» dem Weiler jene Bedeutung, die ihm seit Jahren zusteht und ihn für wohn- und lebenswert erhalten wird. Günther Kranz hat Nendeln sozusagen aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Die Dienstleistungen für die Bevölkerung wurden ausgebaut und eine attraktive Mischung aus Geschäften und Unternehmen sind nun in der Gemeinde zu finden.
Sehr geehrte Damen und Herren!
Nicht nur Bauprojekte mit Gewerbe- und Dienstleistungsangeboten oder Wohnungen sind Früchte seiner Arbeit. Die Gemeinde wurde durch eine Vielzahl an gesellschaftlichen und kulturellen Projekten bereichert.
Sei dies durch die Schaffung weiterer Naherholungsgebiete wie z.B. den Sägaweiherweg mit dem dazugehörenden Arealoder der Renaturierung Erlagraben, die Renovation der alten Mühle, den Ausbau der Pfrundbauten, die Renovierung der Sennerei, den Ausbau von Fuss- und Fahrrad wegen bis hin zu Betreuungsangeboten für Familien.
Die Aufzählung ist nicht abschliessend, denn sie würde den Zeitrahmen meiner Laudatio wohl sprengen. Wenn man die Investitionstätigkeit der Gemeinde Eschen-Nendeln während den acht Jahren Vorsteherzeit von Günther Kranz in Zahlen betrachtet, so hat er in seiner Vorsteherzeit mehr Investitionen getätigt als in den 30 Jahren vor seiner Zeit investiert wurde.
Dazu gehört auch der vorsorgliche Bodenerwerb für die Gemeinde Eschen-Nendeln, der für die Weiterentwicklung unserer Gemeinde zukunftsweisend ist. Und wohlgemerkt, er hat dabei den Gemeindehaushalt nie ausser Acht gelassen oder überstrapaziert. Mit der Planung verschiedener Überbauungspläne und Gestaltungskonzepte wurde eine entscheidende Grundlage für laufende Umsetzungsphasen geschaffen.
Günther Kranz hat sich auch nicht davor gescheut, schwierige und unpopuläre Themen in die Hand zu nehmen, da er wusste, dass sie eines Tages unweigerlich auf die Gemeinde zukommen werden. Das Paradebeispiel hierzu ist, die vor noch nicht allzu langer Zeit aufgegleiste, und mit 188 Einsprachen begleitete, Totalrevision der Nutzungsplanung. Deine Nachfolger im Amt des Gemeindevorstehers können in hohem Masse von Deinem grossen Schaffen und Deinem politischen Weitblick profitieren.
Kurzum: Die Hausaufgaben wurden von dir, lieber Günther, mehr als gemacht! Der Wohnbevölkerung wird dies mit jedem weiteren Jahr vermehrt ins Bewusstsein rücken.
Lieber Günther,
Dein Leistungsausweis kann sich sehen lassen. Du sagtest selbst einmal in einem Interview, dass du für dich ein sehr positives Resümee ziehst und dass es Dir eine Ehre war, dich für die Belange der Bevölkerung einzusetzen. Wir wissen, dass Deine Jahre als Vorsteher eine sehr initiative und intensive Zeit war und danken Dir von ganzem Herzen für Dein ehrgeiziges Engagement.
Wir wünschen Dir und Deiner Familie Gesundheit und Gottes Segen!