«Nicht vom Ausland abhängig machen»
Lie:Zeit: In der nächsten Landtagssitzung haben sich die Abg. mit dem B+A der Regierung über die «Erneuerung der Infrastruktur des Liechtensteinischen Landesspitals zu befassen. Es stehen fünf Varianten zur Auswahl, wobei die Regierung einen Neubau auf «grüner Wiese» in Vaduz favorisiert. Eine Nutzwertanalyse hat ergeben, dass Kosten in der Grössenordnung von 69 Mio. bis 84 Mio. Franken je nach Variante anfallen werden.
Welche Variante soll Ihrer Meinung nach umgesetzt werden?
Günter Vogt: In ihrem Bericht legt die Regierung sachgerecht und plausibel dar, weshalb sie nach eingehender Nutzwertanalyse die Variante «grüne Wiese» klar favorisiert. Damit könnte nämlich das «ideale Spital» mit optimalen Betriebsabläufen und bei einem ungestörten Spitalbetrieb bis zum Bezug des neuen Standorts am besten realisiert werden.
Ernüchternd bringt die Nutzwertanalyse zu Tage, dass die anderen 4 Möglichkeiten entweder gewisse negative Begleiterscheinungen mit sich brächten, weniger wirtschaftlich wären oder keinen zukunftsweisenden Lösungen entsprächen.
Im Bericht wird nebst den Kosten für einen Umbau oder Neubau auch der entsprechende volkswirtschaftlicher Nutzen für Liechtenstein klar dargelegt. Darum ist jede Lösung, welche am Spitalstandort Liechtenstein festhält, eine sinnvolle Lösung. Wir behalten den volkswirtschaftlichen Nutzen in Liechtenstein und machen uns nicht abhängig vom Ausland.
Das Landesspital ist Arbeitgeber von rund 170 Personen und bietet Ausbildungsmöglichkeiten für Berufe im Gesundheits- bzw. Pflegebereich. Der Aspekt optimaler Prozesse ist daher ein gewichtiges Argument für die Erneuerung der Infrastruktur auf der sogenannten „grünen Wiese“.
Die Landtagsdebatte im Februar wird zeigen, wohin die Reise geht beziehungsweise welche Lösung umgesetzt werden soll.
Auf jeden Fall ist klar, dass das Volk das letzte Wort haben sollte. Ich hoffe, dass es uns im Jubiläumsjahr in konstruktiver Weise gelingen wird, die Bevölkerung für ein klares Ja zu einem Spitalneubau zu gewinnen und damit einen wesentlichen Schritt für eine erfolgreiche Zukunft Liechtensteins zu setzen.