Nachhaltigkeit ist nicht gratis – aber eine lohnende Investition für die Zukunft
Seit dem März 2020, als die VU das Postulat für einen Klimatest für die staatlichen und staatsnahen Anlagen lancierte, hat sich einiges verändert, das nicht vorhersehbar war. Allerdings hat meine Mutter schon gesagt: «So wie man sich bettet, so liegt man.» Es liegt an uns Politikern das Richtige zu tun und es populär zu machen. Dies ist speziell hart, weil einem gerade in solchen Situationen nicht nur ein Lüftchen, sondern ein rauer Wind entgegenweht. Damals hatten drei Landtagsabgeordnete der FBP enorm gegen unser Postulat gewettert. Mittlerweile scheint sich die Grosswetterlage in diesem Thema geändert zu haben.
Im Asset-Management ist der Trend zur Nachhaltigkeit, welche im Zentrum des Postulats stand, nicht mehr zu bremsen: Socially Responsible Investing (SRI), Sustainability Investing (SI) oder Environmental Social Governance (ESG) sind Begriffe dieser zukunftsgerichteten starken Strömung.
Sustainable Development Goals (SDGs) spielen eine wichtige Rolle bei Themen wie Umweltschutz, Menschenrechte, fairer Handel, erneuerbare Energien oder Klimawandel. Genau in diesen Bereichen lässt sich auch nachhaltig investieren. Geld ist nicht nur ein Zahlungsmittel, sondern hat erheblichen Einfluss auf unser Verhalten.
Es braucht eine angemessene Balance zwischen wirtschaftlicher Entwicklung, sozialem Zusammenhalt und Schutz der natürlichen Ressourcen. Ansonsten ist der globale/lokale Friede langfristig gefährdet.
Wer im Markt punkten will, muss bei seinen Zielgruppen ankommen und muss sich durch ein Kundennutzen differenzieren. Einen Markenkern konnte ich damals in den sehr gut aufbereiteten Unterlagen des Vereins «Liechtenstein Finance e.V.» nicht identifizieren, welche uns vor der Landtagssitzung im Juni 2019 zugestellt wurden, um eine Entscheidung für die Gewährung eines Staatbeitrags an den Verein zu treffen. Es wurden drei Markenwerte, Stabilität, Qualität und Langfristigkeit, genannt.
Ich persönlich habe mich bereits im Jahre 2019 dahingehend geäussert, die Langfristigkeit durch Nachhaltigkeit zu ersetzen und einen griffigen Markenkern ins Zentrum zu setzen.
Schlussendlich benötigen wir eine «One-Voice-Policy» für alle Akteure (Staat, Wirtschaft, NGOs, Wissenschaft, Verbände, VLGST, etc.) – nicht nur für den Finanzplatz. Denn nur so ist es möglich, einen gemeinsamen koordinierten Weg zu gehen und den Kompass auf enkeltauglich sowie lebenswert auszurichten. Bei so vielen Akteuren eine schwere Aufgabe, welche uns auch in die Zukunft begleiten wird.