Mitgliederumfrage: Lob und Kritik für die Arbeit der VU
Bereits im Jahr 2022 hatte die Vaterländische Union das Liechtenstein-Institut beauftragt, eine Mitgliederbefragung durchzuführen, um den Puls zu spüren. Im Vergleich zum Vorjahr wurden einige Fragen zwar ähnlich gestellt, andere Fragen sollen aber Aufschluss über die aktuelle Themenlage bei den Menschen bringen.
Mehr als 300 Teilnehmende
Wie im vergangenen Jahr nahmen mehr als 300 Mitglieder der Partei teil. Dabei wurde der Partei als Ganzes ein positives Zeugnis ausgestellt. Gut 75 Prozent geben an, eher oder sehr zufrieden mit der Arbeit der VU zu sein. Das ist ein sehr guter Wert, wobei in einzelnen Themen und Punkten durchaus konstruktive Kritik geäussert wurde.
Besonders bei der Themensetzung erwarten sich einige Mitglieder noch mehr «Volksnähe» und eine klarere Kante gegenüber den anderen Parteien. Weitere Anliegen fanden sich in den folgenden Antworten: «Den einfachen Leuten mehr zuhören» oder «Der Landtag ist für die Bevölkerung da, was nicht immer ersichtlich ist!». An zweiter Stelle folgt der Wunsch nach klareren Linien und Positionen (Landtagsmitglieder) respektive eine bessere Kommunikation (Regierungsmitglieder). Beispielsweise: «Profilierung und klare Positionierung in den Themen.» Besonders gewünscht wird von der Basis auch eine klarere Abgrenzung zu den DpL und der FBP.
Gesundheitskosten sind Brennpunktthema
Ebenfalls gefragt wurde nach den aktuellen Themen der Bevölkerung. Dabei wurden mit 57 Prozent die Gesundheitskosten von knapp 1/3 der Befragten genannt, den Verkehr nannten 41 Prozent, die AHV/Altersvorsorge sprachen 29 Prozent an. Mit 26 Prozent wurden auch die Lebenshaltungskosten genannt. Über 20 Prozent der Befragten gaben auch noch an, dass sie Umwelt-, Klima- und Energiefragen stark beschäftigen. «Nur» 16 Prozent nannten die hohe Regulierungsdichte oder die Gesundheitsversorgung. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erzielte gar weniger als 10 Prozent.
Bei der Landtagsfraktion attestiert rund die Hälfte der befragten Mitglieder, dass sich die VU stärker mit Themen positionieren sollte, welche nahe bei den Bürgerinnen und Bürgern sind. Diese Kritik dürfte sich aber nicht auf die VU-Fraktion allein beschränken, sondern auch Ausdruck der allgemeinen Aussenwahrnehmung des Landtags selbst sein, die sich auch in der Medienberichterstattung wiederspiegelt.
Hier sollte die VU also mit dem Anliegen einer Landtagsreform also auf dem richtigen Weg sein. Denn der Landtag gehört durch eine effiziente Funktionsweise und eine positive öffentliche Wahrnehmung gestärkt. Die VU-Fraktion wird sich diese Kritik bei der Themensetzung und -findung zu Herzen nehmen.
Mehr Einbezug der Basis gewünscht
Eine grosse Zahl der Befragten drückte grosse Zufriedenheit mit der Parteiführung («seriöse Arbeit, Weiter so!, Präsident und Generalsekretär ein schlagkräftiges Duo.» etc.) aus. Dazu erhielt die VU einige Verbesserungsvorschläge zur Erhöhung der Zustimmungswerte.
Besonders die interne Diskussionskultur könnte demnach noch verbessert werden: «Vermehrte Förderung von Meinungsvielfalt und Diskussionskultur, mehr interne Themenbearbeitung» usw. sind Dinge, über die sich die Parteiführung sicher Gedanken machen wird, um dem Anspruch der VU als Volkspartei noch mehr Rechnung zu tragen. Die Zusammenfassung der Umfrage findet sich – wie jene vom letzten Jahr – auf unserer Internetseite. Die VU dankt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern herzlich und wird die Rückmeldungen in ihre Arbeit einfliessen lassen.