Mario Wohlwend: «Mein Herz schlägt für Ruggell»
Du bist kein Unbekannter in Ruggell. Wie würdest du dich charakterisieren?
Mario Wohlwend: Ich würde sagen, dass ich ein grosses Herz habe. Ein Herz für die Anliegen der Menschen, für unsere Gemeinde und für meine Familie, die seit Generationen hier zu Hause ist. Kurzum: Mein Herz schlägt für Ruggell und seine Menschen. Darum möchte ich gerne die Verantwortung übernehmen, das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, positiv weiterzuentwickeln. Dabei hilft mir ein voll bepackter Rucksack von Erfahrungen in der Privatwirtschaft, im Verein und in der Gemeinde- und Landespolitik.
Es dauert jetzt jetzt noch etwas zwei Wochen bis zur Wahl. Wie nervös bist du?
Mit der Zeit lernt man in der Politik, mit Drucksituationen umzugehen. Vor ein paar Jahren fehlten mir wenige Stimmen. Daher kann mich heute nichts mehr erschüttern (lacht). Ich würde nicht sagen, dass ich nervös bin. Ich bin eher angespannt im positiven Sinn und ich hoffe, dass ich bald im Sinne der Ruggellerinnen und Ruggeller loslegen darf.
Und wie sieht es bei dir energiemässig aus?
So ein Wahlkampf ist schon anstrengend. aber «Met eu. Füar eu. Klar für Ruggell» ist ein Teil des Erfolgsrezepts, welches mich anspornt und Kräfte freisetzt. Wenn man etwas tun kann, das einen begeistert und von dem man absolut überzeugt ist, sind dies die besten Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein. Des Weiteren mag ich es, mit verschiedenen Menschen zusammenzuarbeiten, diese für ein Projekt oder eine Idee zu begeistern und so zum Fortschritt beizutragen.
Wir hatten nun einige TV-Duelle, diverse Zeitungs-und Radiointerviews. Was sind deine inhaltlichen Schwerpunkte für Ruggell?
Zunächst muss ich betonen, dass ich von einem sensationellen Team getragen wurde, dass sich mit Herzblut einsetzt und darauf brennt, Verantwortung zu übernehmen. Der nachhaltige Erfolg für die Einwohnerinnen und Einwohner von Ruggell gibt uns den Weg vor. Ich begreife mich als Teamplayer und nicht als Einzelkämpfer. Bei unserem Programm haben wir ebenfalls das Gemeinsame herausgestrichen: Es dreht sich alles um die Lebensqualität. Sei es beim Leben im Alter, beim Leben und Arbeiten in Ruggell oder wenn es darum geht, dass sich unsere Jugendlichen in unserer Gemeinde wohl fühlen.
Wo setzt ihr beim Leben im Alter an?
Bei den Senioren soll das Projekt «Wohnen und Leben im Alter», das bereits angestossen wurde, als ich noch Gemeinderat war, weiter vorangetrieben werden. Bislang sind die kostenlose, koordinierende Erstberatung bei der Bauverwaltung und die rückwirkend ausbezahlten Förderungsmittel aufgrund der LEA-Bewertung entstanden. Ausserdem wurde die sehr wertvolle Koordinationsstelle als «Kümmererin für Senioren» geschaffen. Zukünftig wird uns nicht nur die Finanzierung der Pflege zu beschäftigen haben, sondern auch die Frage: Von wem und wie wird das Care Management in Zukunft wahrgenommen? Jeder hat es verdient, in Würde zu altern. Speziell die Pflegebedürftigen haben Anrecht darauf, mit Respekt behandelt zu werden und ihre Selbstständigkeit sollte, soweit es möglich ist, bewahrt werden. Es sind in diesen Projekten bereits Vorarbeiten erfolgt. Wir müssen aber mit Nachdruck dranbleiben und das Ganze noch aktiver vorantreiben.
Und bei der Jugend?
Bei unseren Jugendlichen sehe ich aus eigener Erfahrung, dass sie gerne bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Mit dem Ziel, eine grösstmögliche Anzahl Jugendliche zu erreichen, ist es ratsam, ein breites Spektrum an Infokanälen zu nutzen. Es braucht zusätzliche Instrumente wie zum Beispiel eine offene Gemeinderatssitzung im Jugendraum oder ein regelmässiger Stammtisch für Jugendliche, um sie abzuholen. Erst als zweiter Schritt ist ein breit abgestützter Workshop zielführend.
Du hattest in diesem Zusammenhang auch einen zentralen Platz der Begegnung thematisiert. Wäre das auch ein Projekt für die Jugend?
Nicht nur. An einem zentralen Platz sollen sich alle Generationen treffen und austauschen können. Für die Jugend haben wir ja den Jugendraum «No Limit», den man natürlich noch aufwerten müsste. Er wird dem Namen noch nicht ganz gerecht. Hauptsächlich soll es beim zentralen Platz darum gehen, dass er multifunktional ist und mit Leben gefüllt wird. Dass es einen Bedarf dafür gibt, haben wir bereits am Adventmarkt gesehen. Da treffen sich dann alle Generationen der Familie.
Apropos Familien: Was ist dir und der VU diesbezüglich wichtig?
Bei jungen Familien steht ein bezahlbarer und kinderfreundlicher Wohnraum im Zentrum. Dafür habe ich mich gemeinsam mit meinen Fraktionskolleginnen und -kollegen im Landtag eingesetzt und wir konnten einige Punkte auf Landesebene erfolgreich anstossen. Da steht für mich ausser Frage, dass die Gemeinden auch noch Handlungsfelder haben werden, welche den Menschen leistbares Wohnen ermöglichen können. Andere Gemeinden leben gewisse Modelle bereits, die auch für Ruggell interessant sein könnten.
Wie lautet dein Rezept, um die Vorhaben zum Erfolg zu führen?
Es ist wichtig, offen zu sein für das Neue. Durch den Austausch mit den involvierten Personen und den vertieften Einblick werden sich Aufgaben und Ziele herauskristallisieren. Es braucht ein gemeinsames Verständnis und Spielregeln, welche zu Beginn einer Legislatur festgelegt werden müssen. Dies lebt davon, dass jeder und jede seine Stärken für das Gemeinwohl mit Eigeninitiative «füar Üsers Dahom» einbringen kann. Die Koordination dazu erfordert Netzwerk sowie professionelle, authentische und empathische Durchsetzungskraft. So wird unser «Met eu. Füar eu.» erfolgreich mit allen gemeinsam in die Tat umgesetzt. (mw)