lie:zeit Frage des Monats: Mit welchen Massnahmen kann erreicht werden, dass Gesundheit nicht zum unbezahlbaren Luxus wird?
Wer sich mit dem Gesundheitswesen beschäftigt, kennt steigende Kosten, wachsende Belastungen für Prämienzahler und offene Fragen zu Qualität, Versorgung und Prävention. Treiber sind Demografie, technischer Fortschritt und eine teils unkoordinierte, ineffiziente Versorgung. Die Pro-Kopf-Kosten liegen über dem Schweizer Durchschnitt. Staatsbeiträge und 50 % Arbeitgeberanteil senken die Prämien jedoch spürbar.
In den letzten Jahren fehlte ein gemeinsamer Kurs. Statt Reformen gab es Abklärungen, statt Tiefenwirkung neue Rundwege. Die erwerbsabhängige Prämie der Freien Liste ist ein Irrweg: mehr Aufwand, weniger Transparenz, schwächere Eigenverantwortung – am Ende eine stille Steuer und steigende Kosten.
Unser Nordstern ist Qualität. Nur wenn Versorgungsqualität, Zugang und Kosten gleichzeitig gesteuert werden, lassen sich Prämien dämpfen, ohne Leistungen auszuhöhlen. Bereits 2022 reichte die VU eine Motion für eine Gesundheitsreform ein. Wir wollten Lösungen – andere wollten nur prüfen.
Was bringt uns voran?
• Präventions- und Versorgungsstrategie implementieren
• Digitale Patientenpfade und Case-Management etablieren
• Datenbasis stärken für Steuerung und Kontrolle
• Schwarze Schafe konsequent bekämpfen
• Medikamentenkosten senken, Prämienziel umsetzen
• Chronisch Kranke gezielt statt pauschal entlasten
• Anreize für steuerbare Leistungen (z. B. Managed-Care-Modelle)
Das KVG ist 50 Jahre alt und nicht mehr zeitgemäss. Liechtenstein braucht keine Kosmetik, sondern Tiefenwirkung – damit die Kosten nicht aus dem Ruder laufen und die Versorgung für alle gesichert bleibt.
Ruggell 31. Oktober 2025 / Mario Wohlwend, Stv. Landtagsabgeordneter der VU