LIEWO Frage der Woche: Wie soll gefährlichen Wildunfällen vorgebeugt werden?
Gefahr erkannt – jetzt Mensch und Tier schützen
Die zwei jüngsten Wildunfälle in Nendeln und Bendern führen uns eindrücklich vor Augen, wie akut die Situation ist. Nur durch Glück kamen keine Menschen zu Schaden, doch gleich zwei Hirsche verloren innerhalb weniger Tage ihr Leben. Diese Vorfälle zeigen deutlich: Die bestehenden Verkehrsachsen durchschneiden wichtige Wildtierkorridore und bergen eine reale Gefahr – für Mensch und Tier. Gefahr erkannt – jetzt gilt es Mensch und Tier schnellstmöglich zu schützen.
Das Thema ist seit Jahren bekannt und wurde im Landtag mehrfach diskutiert. Nun ist jedoch der Zeitpunkt gekommen, vom Reden ins Handeln zu kommen. Ich begrüsse ausdrücklich, dass die Regierung kurzfristige Massnahmen wie zusätzliche Beschilderung und mögliche Wildwarnsysteme angekündigt hat. Diese Schritte sind wichtig, können jedoch nur eine Übergangslösung sein.
Letztlich braucht es nachhaltige und wirksame bauliche Lösungen wie Wildtierbrücken oder Unterführungen sowie begleitende Lenkungsmassnahmen, etwa durch Zäune und in besonders gefährdeten Abschnitten allenfalls situationsbedingte Geschwindigkeitsanpassungen. Gerade im Rahmen laufender und geplanter Strassensanierungen bietet sich die Chance, solche Schutzmassnahmen sinnvoll zu integrieren.
Es ist unsere politische Verantwortung, nun prioritär zu handeln und entsprechende Massnahmen im Sinne einer effizienten Gefahrenabwehr zu veranlassen. Der Schutz von Mensch und Tier gehört untrennbar zusammen und darf nicht weiter aufgeschoben werden.
30. November 2025, Manfred Kaufmann, Landtagspräsident