«Lassen wir die besten Ideen die Zukunft bestimmen, nicht die lautesten Stimmen»
Am Mittwochabend lud die VU zu einer weiteren Veranstaltung der Reihe «Zeit für Liechtenstein». Parteipräsident Thomas Zwiefelhofer, der auch als Moderator durch den Abend führte, Umriss in seiner Begrüssungsansprache die Brisanz des Themas, das spätestens seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine und den Gräuel dieses Krieges wieder in aller Munde ist – und betroffen macht. «Aussenpolitik wird in der Bevölkerung trotzdem oft als nicht besonders wichtig wahrgenommen, das ist vermutlich auch in Liechtenstein der Fall. Diese Wahrnehmung gibt es im Übrigen auch in der Politik. Ich sehe das komplett anders.» Er freute sich, mit dem Thema «nicht nur die Wichtigkeit der Aussenpolitik auch für unser Land unterstreichen, sondern uns auch kritisch mit aktuellen Fragen in diesem politischen Themenfeld auseinandersetzen.»
Liechtensteiner Erfolg ist Summe kluger Entscheidungen
In ihrem Impulsreferat betonte Aussenministerin Dominique Hasler kompakt und dennoch detailgetreu die Meilensteine der Liechtensteiner Aussenpolitik – die Umstände und visionären Überlegungen, die dazu geführt haben. Der Erfolg Liechtensteins – auch der wirtschaftliche – wurde von ihr eindrucksvoll als die Summe kluger Entscheidungen weitsichtiger Politiker skizziert. Dafür dankte sie den vorigen Generationen und entnimmt dem auch eine Verpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft: «Ich sehe es auch als unsere heutige Aufgabe alles dafür zu tun, dass Liechtenstein weiterhin als glaubwürdiger und engagierter aussenpolitischer Akteur wahrgenommen wird.» Isolation sei keine Antwort auf die Herausforderungen und Chancen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. «Lassen wir die besten Ideen unsere Zukunft bestimmen und nicht die lautesten Stimmen!», schloss Hasler ihre Ausführungen, die grossen Applaus ernteten.
Liechtensteins Einbindung in internationale Organisationen
Auf dem Podium gesellten sich zu Hasler und Zwiefelhofer Maria-Pia Kothbauer, Botschafterin in Wien, Georges Bauer vom Liechtenstein-Institut und der langjährige Efta-Gerichtshofspräsident Carl Baudenbacher. Sie erörterten kritisch unter anderem Liechtensteins Einbindung in die internationalen Organisationen, das Spannungsfeld zwischen Liechtenstein, der Schweiz und der EU und die Fragen der Haltung gegenüber Russland in der aktuellen Situation.