Landesspital: Zukunft sichern und Versorgungsqualität erhöhen
von Mario Wohlwend
Nachhaltigkeit gibt es nicht zum Nulltarif - aber sie ist eine lohnende Investition in die Zukunft. Eine Totalsanierung würde zu erheblichen Betriebseinschränkungen über mehrere Jahre und zu einigen Kompromissen mit dem Bestand führen und ist daher definitiv keine ernsthafte Alternative.
Ein Nichtentscheid in dieser Frage ist über kurz oder lang auch ein Entscheid gegen unser Landesspital, weil wir dann auf dem Abstellgleis landen. Gehen wir mit dieser guten Lösung mutig voran und warten wir nicht auf die perfekte Lösung, die es wahrscheinlich nie geben wird, denn das Gesundheitswesen entwickelt sich stets weiter.
Zentraler Grundversorger
Das Landesspital deckt mit seinem Angebot in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie, Orthopädie, Notfall und neuerdings auch Akutgeriatrie wesentliche Bereiche der medizinischen Grundversorgung ab, die auch auf der Homepage nachzulesen sind. Die Aufrechterhaltung eines 24-Stunden-Notfalldienstes erfordert eine gut funktionierende Chirurgie, eine gut funktionierende Innere Medizin und eine rund um die Uhr verfügbare Anästhesie. Der 24-Stunden-Notfalldienst ist ein zentrales Element für unser Landesspital als funktionierender Grundversorger, der ohne gute Kooperation mit den umliegenden Krankenhäusern nicht zu bewältigen ist. Daher war und ist die enge Zusammenarbeit mit den umliegenden Spitälern ein wichtiges Standbein, so dass die ständigen Forderungen bereits gelebte Praxis sind.
Die Vorteile eines Neubaus
stehen im Vordergrund: moderne Infrastruktur, flexible Nutzungen (z.B. Einzelzimmer, die zu Doppelzimmern werden können) und verbesserte Arbeitsbedingungen, um qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten. Das heutige Landesspital ist stark sanierungsbedürftig.Untersuchungen haben gezeigt, dass die Bausubstanz und die Technik ihre Lebensdauer überschritten haben, und so erstaunt es nicht, dass die umliegenden Spitäler laufend grosse Summen in ihre Infrastruktur investieren.
Freie Fläche sinnvoll nutzen
Ja, Herr Gesundheitsminister, ich nehme Sie beim Wort. Eine mögliche Nutzung der bisher für die Geburtenstation vorgesehenen Fläche könnte ein gebündeltes und übergeordnetes Care- bzw. Case-Management der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen sein, das nach bereits bestehenden Überlegungen wie z. B. unter einem Dach eines Kompetenzzentrums Alter angesiedelt werden könnte. Damit könnten die notwendigen Übergänge zwischen medizinischen, psychiatrischen und psychologischen Leistungen in der Akut-, Teil- und Langzeitversorgung passgenau aufeinander abgestimmt werden. Damit können auch das längst überfällige Psychiatriekonzept und die patientenintegrierte Versorgung unterstützt werden. Das Landesspital soll ein zentraler Akteur in der Gesundheitsversorgung bleiben, insbesondere im Notfall und bei Epidemien oder Naturkatastrophen. Der geplante Standort in Vaduz garantiert weiterhin eine gute Erreichbarkeit sowohl mit dem öffentlichen Verkehr. Der beantragte Ergänzungskredit von 6 Millionen Franken sichert nicht nur über 200 Arbeitsplätze, sondern gewährleistet auch eine qualitativ angemessene und wohnortnahe medizinische Versorgung der Bevölkerung. Die aktuelle Kostenexplosion im Gesundheitswesen zwingt die Schweizer Spitäler und auch das Landesspital zu Effizienzsteigerungsmassnahmen wie kürzere Verweildauern und geringere Bettenzahlen. Die demografische Entwicklung mit einer alternden Bevölkerung weist jedoch in eine andere Richtung. Ältere und multimorbide Patienten benötigen häufigere und längere Behandlungen.
Zukunft sichern
Ich bin überzeugt, dass die Kleinheit unseres Landesspitals eine Chance ist. Kleine Häuser sind schnell, flexibel, anpassungsfähig, menschlicher und können so rasch auf Entwicklungen reagieren. Auch die geregelten Arbeitszeiten der Assistenzärztinnen und -ärzte können die Qualität durch die nötige Konzentration und Ruhe sichern. Es gibt auch so etwas wie eine gesunde Konkurrenz. Dieser kommt in der Regel den Patienten zugute, weil die Spitäler sich mehr anstrengen.
Es ist unsere Verantwortung: Ein Ja zum Ergänzungskredit ist ein Ja zu einer soliden und zukunftssicheren Gesundheitsversorgung in Liechtenstein. Jede Stimme zählt - sagen wir JA zum Ergänzungskredit und für eine gesunde Zukunft Liechtensteins!