Landesspital: Emotionen, Meinungen, Kosten
Von Mirco Beck, Ortsgruppenvorsitzender VU Triesenberg
Wir haben bereits ein Landesspital an einem Standort in der Gemeinde Vaduz. Dieses wurde laufend optimiert, bis irgendwann die Bausubstanz infrage gestellt wurde. Wollte man 2011 noch auf dem heutigen Gelände einen neubau realisieren, soll nun ein Neubau ausserhalb des Vaduzer Zentrums entstehen.
Fehler täuschen nicht über Bedürfnisse hinweg
In der Vergangenheit wurden auf einigen Ebenen Fehler gemacht. Die Planung und die Kommunikation liess zu wünschen übrigig. Das ist unbestritten. Es stellt sich aber die Frage, warum der Bau des Landesspitals so viele verschiedene Meinungen, Emotionen und Herangehensweisen aufpoppen lassen. Bei so einem komplexen Projekt mit so vielen verschiedenen Bedürfnissen und Disziplinen ist es kaum möglich, eine Lösung zu finden, die allen gleichermassen gefällt. Wir müssen aber kein neues Spital erfinden, sondern haben seit Jahren ein Spital im Land, das seinen Leistungsauftrag gut erfüllt. Es sind vom aktuellen Spital alle Zahlen, die wir benötigen vorhanden und so wissen wir auch genau, was wir brauchen und was nicht. Die Gesundheit jedes Einzelnen ist wohl das wichtigste Gut. Bei einer Verletzung oder Erkrankung wollen wir sofortige Hilfe und eine schnelle Behandlung. Wir alle möchten ein funktionierendes Gesundheitssystem im eigenen Land. Selbst die Projektgegner sagen, sie wollen ein Spital, einfach nicht so, wie es projektiert ist. Mit dieser Haltung werden wir nie ein Spital bauen können. Und ohne moderne Infrastruktur kann man auch nicht über weitere Kooperationen mit anderen Gesundheitspartnern verhandeln.
Prioritäten setzen und Souveränität untermauern
Es kann doch nicht sein, dass wir in vielen Bereichen immer moderner werden und Millionen von finanziellen Mitteln freigeben, aber bei den essenziellen Themen einfach nicht vorankommen und die Verantwortung unserem Nachbarn abgeben. In erster Linie sind wir für unser Wohl selbst verantwortlich und müssen in allen Sparten versuchen, unsere Eigenständigkeit zu sichern. Wir können nicht die Hände ausstrecken und von anderen alles einfordern. Eines muss uns bewusst sein: Wenn wir nicht auf uns selbst schauen, werden wir das akzeptieren, was andere von uns verlangen. Ein JA, damit wir endlich dieses Spital bauen können. So wird in einer zeitgemässen Hülle auch in Zukunft die medizinische Grundversorgung, die Arbeits- und Ausbildungsplätze im eigenen Land sichergestellt.