Kraft tanken, um danach zu bewegen
von Viktor Meier, Vorsteherkandidat, Eschen
Es ist schon fast Tradition, dass von vielen die Adventszeit als stressige Zeit definiert wird. Durch Jahresabschluss- bzw. Weihnachtsessen, Geschenkerummel und Familienstress entsteht häufig Hektik, Konsumzwang und Enttäuschung. Manchmal ist man nicht mehr fähig, sich etwas Sinnvolles zu wünschen. Der Wohlstand und der Überfluss haben unsere Gefühle abgestumpft. Manche Menschen sind dadurch auch arm, sie haben zwar Geld und vielleicht auch noch einige Freunde in ihrem Handy gespeichert.
Miteinander in Gesellschaft
Für mich ist in dieser winterlichen Zeit die Sehnsucht nach Frieden und Stille spürbar. Im Alltag sind diese Ruheinseln meistens nicht zu finden, zumindest aber sehr selten. An diesen emotionalen Tagen kann man sich in kindliche Träumereien begeben und besonders die Familie in den Mittelpunkt stellen. Mich freut es, dass es eine kleine Politikpause geben wird und genügend Zeit bleibt, um mit Verwandtschaft und Freunden die friedlichen Tage zu geniessen. Dazu gehören auch handyfreie Zeiten in fröhlicher Runde. Für viele Menschen, die nicht im Glauben und in der Hoffnung gestärkt sind, ist diese Zeit oft ein Kampf gegen die Einsamkeit. Gut ist es, wenn in den Gemeinden Möglichkeiten bestehen, wo sich einsame Menschen an solchen Tagen treffen können, um gemeinsam die besinnliche Zeit zu feiern. Wenn man dann in einer (hoffentlich) schneeverschneiten Landschaft einen Spaziergang macht und in kalter, klarer Nacht in den Sternenhimmel schaut, fühlt man sich zwar klein, aber doch als Teil des Universums.
Meine politischen Wünsche
An Tagen wie diesen wünscht man sich ein bisschen Ewigkeit. In solchen ruhigen Situationen kann man gut Kraft auftanken und die Probleme aus einer anderen Flughöhe betrachten. Dennoch gibt es politische Wünsche, die man fürs kommende Jahr hat. Ich wünsche mir fürs neue Jahr, dass die Feierlichkeiten zum 300-Jahr-Jubiläum unseres Landes die Menschen und die Gemeinden näher zusammenbringen. Ich wünsche mir, dass in der Diskussion rund um den Finanzausgleich die «schwächeren Gemeinden» finanziell besser berücksichtigt werden. Für mich kommt das Wort Gemeinde nämlich nicht von gemein sein – sondern bedeutet für mich, gemeinsam etwas bewegen. Euch allen wünsche ich, dass ihr die Zeit und die tollen Gespräche mit Freunden und Verwandten sowie die ruhigen Stunden in der Familie geniesst. PS: «Was der Seele gut tut, kann dem Körper nicht schaden!» Das können besonders jene, die in Sachen Kulinarik ein schlechtes Gewissen haben, beherzigen.