«Koordinierter Planungsprozess»
«Raum ist in Liechtenstein ein rares Gut. Die Stiftung Zukunft.li hat in ihrer neuesten Studie «Raumentwicklung Liechtenstein-Gestalten statt nur geschehen lassen» den Startschuss zu einer breiten öffentlichen Diskussion gegeben. Sie zeigt wissenschaftlich fundiert auf, weshalb die Notwendigkeit für eine gesteuerte Raumentwicklung gegeben ist, beschreibt die Situation im Immobilien- und Bodenmarkt und verdeutlicht die Entwicklungen im Bereich Verkehr.
Als starker Wirtschaftsstandort ist Liechtenstein darauf angewiesen, dass die Arbeitsplätze gut erreichbar sind. Der europaweit höchste Motorisierungsgrad, die Zersiedelung der Landschaft und der steigende Pendler- und Binnenverkehr zeigen die Dringlichkeit auf, aktive Verkehrsplanung zu betreiben und Alternativen zu entwickeln. Die Bewältigung der Verkehrsproblematik ist abhängig von der Attraktivität des ÖV und der Fuss- und Radwege sowie der Nutzung neuer Technologien. Raumplanung ist ohne Verkehrsplanung nicht denkbar – und umgekehrt. Regional von zentraler Bedeutung ist das Agglomerationsprogramm Werdenberg-Liechtenstein. Die länderverbindende S-Bahn wird Entlastung auf den Strassen bringen, die Anbindung an das überregionale Schienennetz gewährleisten und die wirtschaftliche Bedeutung der Region stärken.
Anders als im Jahre 2002, als das Raumplanungsgesetz an der Urne scheiterte, muss ein breiter gesellschaftspolitischer Konsens darüber gefunden werden, wie unser zukünftiger Lebens- und Wirtschaftsraum aussehen soll. Raum- und Verkehrsplanung sind nicht zu verordnen, sondern sollen in einem koordinierten Planungsprozess zwischen Gemeinden, Land und Nachbarländern erfolgen. Gutes Beispiel für ein „Planungspuzzle“ ist das Entwicklungskonzept Unterland und Schaan.
Überwinden wir die Grenzen und denken wir gemeinsam darüber nach, in welchem Lebensraum unsere Kinder dereinst leben sollen!»