«Keine unkoordinierten Einzelmassnahmen»
Eine Entlastung für Rentner abzulehnen, bietet Zündstoff. Es liegt jedoch an uns Politiker, das Richtige zu tun und möglichst viele Gesellschaftsinteressen zu integrieren. Für eine zielführende Initiative braucht es Zahlen, Daten und Fakten. Deshalb fordern wir seit langem einen Armutsbericht.
Jeder hat es verdient, in Würde und Lebensqualität zu altern. Von diesem Wunschzustand hergedacht, im Sinne einer nachhaltigen Altersstrategie ist diese Initiative zu wenig dienlich:
1. Die Vergünstigung gilt für alle Rentner, unabhängig von deren Einkommens‐ und/ oder Vermögenssituation. Alter ist nicht gleichzusetzen mit Bedürftigkeit.
2. Im Vergleich mit jungen Familien und Alleinerziehenden, welche im Umkehrschluss nicht automatisch über eine höhere finanzielle Leistungsfähigkeit verfügen, hinkt dieses Ansinnen.
3. Die von der VU lancierte Prämienverbilligung für kleine Löhne entfacht in diesem Bereich bereits ihre Wirkung.
Die überproportional steigenden Ausgaben durch den demografischen Wandel, die in den Sozialkassen anfallen, müssen abgefangen werden. Hierzu sollten wir die ganzen Sozialwerke und ihre Finanzierung als grosses Ganzes anschauen. Auch sollten allfällige Vorsorgelücken durch Pflege und Familienarbeit sowie stagnierende AHV-Renten berücksichtigt werden.
Es wird uns nicht nur die künftige Finanzierung der Alterspflege und Altersbetreuung zu beschäftigen haben, sondern auch die Frage: „Von wem und wie das Care Management in Zukunft wahrgenommen wird?“
Eine zufriedenstellende Lösung wird nicht in unkoordinierten Einzelmassnahmen zu finden sein, sondern vielmehr in einem ganzheitlichen Paket «Altersstrategie», welches bereits auf der Agenda der Regierung steht.