Kein weiter so?
Die Flitterwochen der neuen Koalition sind vorbei, offensichtlich. Seit Wochen wirft die FBP mit Postulaten und Motionen an das VU-geführte Gesellschaftsministerium um sich. Selbstredend ohne im Vorfeld auch nur ein Wort mit dem Koalitionspartner VU darüber zu verlieren. Die Krone setzt dem Ganzen aber FBP-Parteipräsident Alexander Batliner mit seinem plumpen und frontalen Angriff auf VU Gesundheitsminister Schädler auf, wohlgemerkt, einen Tag nach dem Ende seines glücklosen Mandats als Stiftungsrat des Landesspitals. Dass die FBP nach zwölf Jahren Führungsverantwortung im Gesundheitsministerium nur zu gut weiss, was dort alles liegen geblieben ist oder schlecht gemacht wurde, und deshalb nun quasi ihre eigenen Versäumnisse dem neuen VU Gesundheitsminister fast im Wochentakt als Hausaufgaben aufgibt, kann man ja noch als typisches politisches Spielchen abtun. Originell ist es nicht und einer Koalitionspartnerschaft unwürdig. Dass aber der FBP-Parteipräsident sich anmasst, dem neuen verantwortlichen VU-Gesundheitsminister nach nur fünf Monaten schon grobe Vorwürfe zu machen, ist schlicht eine Frechheit. Wie hätte wohl beispielsweise die FBP reagiert, wenn die VU im September anlässlich des Verkehrskollapses auf den Landstrassen rund um Schaan dem neuen FBP-Verkehrsminister Unfähigkeit und Nichtstun vorgeworfen hätte?
Die neue Regierung arbeitet gut zusammen, sie wird in Kürze das gemeinsam ausgearbeitete Regierungsprogramm vorstellen. Und der neue Gesundheitsminister hat bereits sehr deutlich gemacht, was er alles anpacken und vorwärtsbringen möchte. Einen Schwall an Postulaten und Motionen des Koalitionspartners braucht er dazu nicht. Und schon gar nicht braucht es batlinersche Querschüsse, die uns in alte Zeiten zurückführen und das koalitionäre Einvernehmen, das in Regierung und auch im Landtag herrscht, torpedieren.