Jugendunion packt aktuelle Themen an
Die Landtagswahlen waren erfolgreich. Das Coronavirus lässt keine Veranstaltung zu. Wie hat sich die Jugendunion in dieser Zeit aufgestellt?
Simon Welte: Die Jugendunion war in den letzten Jahren darauf spezialisiert, Veranstaltungen durchzuführen. Die Corona-Situation erschwert das. Seit unserer Wahl im September vergangenen Jahres konnten wir uns sehr gut organisieren und die Zuständigkeiten sind festgelegt. Wir lernten uns besser kennen und können mit Überzeugung behaupten, dass wir zu einem hervorragenden Team zusammengewachsen sind.
Was ist seit eurer Wahl alles passiert?
Bereits nach kurzer Amtszeit stand der Wahlkampf vor der Tür. Für uns war von Beginn an klar, dass auch wir unseren Beitrag leisten wollen. Dafür haben wir einiges auf die Beine gestellt. Wir haben Livestream-Interviews mit den Regierungskandidaten geführt, nahmen an allen Nominationsveranstaltungen teil, die damals noch physisch mit Schutzkonzepten stattfinden konnten und wir erstellten in der «heissen Phase» Videos für einen Wahlaufruf und am Wahlsonntag überreichten wir den nichtgewählten Landtagskandidaten Geschenke als Dank für ihren Einsatz. Umso grösser war die Freude, als das amtliche Wahlergebnis verkündet wurde. Der Wahlkampf war für uns alle eine sehr interessante und lehrreiche Zeit.
Wie geht es nun weiter bei der Jugendunion?
Gemeinsam mit unseren Mitgliedern haben wir uns für diverse relevante Jugendthemen entschieden und wollen diese in den kommenden Monaten aufarbeiten.
Für welche Themen habt ihr euch entschieden?
Eines dieser wichtigen Themen sind für uns die stetig steigenden Gesundheitskosten. Dieses Thema ist natürlich auch mit der unserer Ansicht nach notwendigen Altersstrategie verknüpft. Die VU positionierte sich hier im Wahlkampf für eine gesamtheitliche Betrachtung dieses Themas, damit nicht immer nur einzelne Schräubchen gedreht werden, sondern das Thema im Gesamtkontext angegangen wird. Beginnen werden wir daher mit einer repräsentativen Umfrage zu den Pflegekosten mit anschliessender Auswertung. Diese Unterlagen wollen wir dem Landtag vorlegen, um ihnen eine Grundlage für kommende Entscheide bieten zu können. Diesem Thema muss umgehend eine angemessene Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Das ist jetzt aber kein klassisches Jugendthema.
Ich denke, dass wir alle früher oder später mit solchen Fragen konfrontiert werden. Daher ergibt es aus unserer Sicht Sinn, das jetzt anzupacken, damit es gerade die Jugend von heute später einfacher hat. Politische Prozesse haben oft lange Vorlaufzeiten. Darum wollen wir jetzt Impulse dafür setzen.
Was sind weitere Herausforderungen, die ihr in euer Programm aufgenommen habt?
Wir beschäftigen uns mit der Problematik des Drogenkonsums im Land. Der Handel und Konsum von synthetischen Drogen standen im vergangenen Jahr im Fokus. Die Medien berichteten von zum Teil haarsträubenden Realitäten. Wir als Jugendpartei, möchten präventive Massnahmen thematisieren, um dieser Problematik entgegenzuwirken. Die Verbreitung von Drogen hat, wie wir alle wissen, schwerwiegende Folgen im familiären, sowie gesellschaftlichen Bereich. Deshalb sind wir der Meinung, dass der Kampf gegen Drogen ein Anliegen aller Jugendparteien sein sollte. Die aktuelle Situation hat auch einen Einfluss auf dieses Thema, dem nun aus unserer Sicht verstärkt Beachtung geschenkt werden muss.
Wir sind immer noch in einer schwierigen Pandemiesituation. Wie geht ihr mit dem Thema Veranstaltungen um, die aktuell – wenn überhaupt – im grösseren Rahmen nur virtuell möglich sind?
Die Planung und Vorbereitung von Veranstaltungen laufen bei uns bereits auf Hochtouren. Natürlich hoffen wir, dass wir uns bald wieder physisch treffen können, denn virtuelle Gefässe können diese persönlichen Gespräche nie ersetzen. Wir wollen bereit sein, um nach der Pandemie wieder den Dialog von Angesicht zu Angesicht, mit unseren Mitgliedern der Jugendunion sowie der Mutterpartei, bei einem entsprechenden Anlass führen zu können. Mir ist es auch ein Anliegen, dass wir uns mit den anderen Unionen – Seniorenunion und Frauenunion – weiter vernetzen und zusammenarbeiten, damit wir so die Themen von gesamtgesellschaftlicher Relevanz auch gemeinsam in Angriff nehmen können. (mw)