Jugendunion: Es geht um unsere Zukunft
«Wir müssen wegkommen vom motorisierten Individualverkehr.», «Aber es ist ein Fakt, dass man mit dem Planeten nicht verhandeln kann; die Physik macht keine Kompromisse – wenn wir so weitermachen, kommt die Katastrophe». Mit solchen Aussagen und Endzeitprophezeiungen machte der Sprecher der Klimabewegung Liechtenstein am Mittwoch im «Vaterland» auf sich aufmerksam. Idealismus in Ehren. Dass er den Präsidenten der Jugendunion aber eines «Pseudo-Realismus» bezichtigt und dessen Meinung als «Witz» abtut, ist nicht korrekt und despektierlich. Selbst bei kontroversen Themen und konträren Meinungen ist es immer eine Frage des Stils.
Konsens ist gefragt
Unser Präsident Simon Welte sagte nämlich: «Arbeite das Thema heraus, mach eine Mappe, präsentiere sie und bleib hartnäckig. Das ist meiner Meinung nach zielführender als jeden Freitag auf dem Peter-Kaiser-Platz zu demonstrieren. Letzten Endes muss man Mehrheiten bilden können. Es genügt nicht, mit 50 Personen etwas durchzwängen zu wollen, was das gesamte Land betrifft.» Weil die Klimabewegung offenbar im Besitz der objektiven Wahrheit ist, werden Meinungen wie diese ins Lächerliche gezogen. Simon Welte erklärte nämlich weiter: «Ich bin klar dagegen, wenn einfach gefordert wird, man muss dieses und jenes abschalten, ohne sich der wirtschaftlichen Konsequenzen bewusst zu sein. Wir wollen Lösungen für das Problem ausarbeiten und abklären, wie die Möglichkeiten für deren Umsetzung stehen. Nur mit radikalen Parolen erreicht man nichts.» Jungpolitiker, die lieber Taten statt Transparente sehen, sind das Feindbild der Klimaaktivisten, die offenbar nicht sehen wollen, dass ihr Anliegen von der politischen Mitte auch ohne sie verwirklicht wird – einfach in realistischem Tempo und mit weniger Geschrei.
Greifbare Ziele
Mit der Energiestrategie 2030 und der Energievision 2050 in Abstimmung mit der Klimavision 2050 hat Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch mit Regierungsrätin Dominique Hasler einen Plan vorgelegt, wie man die Ziele erreichen kann, ohne gleich Menschen zu zwingen, ihre Ölheizungen oder ihr Auto zu entsorgen. Diese Strategien sind einerseits mit den internationalen Vorgaben abgestimmt und auf der anderen Seite sind diese Ziele auch für unser Land erreichbar. Um langfristig erfolgreich zu sein, muss man sich eben Ziele setzen, die man auch erreichen kann. Vor allem sollten sie den sozialen Frieden nicht gefährden. Das hat die Regierung in ihrer Strategie, welche die Vertreter der Klimabewegung Liechtenstein offensichtlich und leider nur «flüchtig überflogen» haben, nachlesbar getan. Nur so ist ihre pauschale Kritik, dass für sie die Ziele zu wenig radikal formuliert sind, erklärbar.
Positive Einstellung
Gerade in der aktuellen Situation, wo grosse Unsicherheit besteht und sich Existenzängste breit machen, erscheint es uns wichtig, sich konstruktiv in der Gesellschaft einzubringen und sich allem voran mit einer respektvollen Diskussionskultur zu begegnen und gemeinsam nach den besten Lösungen zu ringen.
Es gibt für junge Menschen vielfältige Möglichkeiten, unsere Zukunft positiv mitzugestalten, eine davon ist, in der Jugendunion mitzuarbeiten.