Immunsystem der Wirtschaft gestärkt
Die drastischen Einschränkungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens zeigen nach drei Wochen eine Wirkung, die hoffen lässt. Die Zahl der Infizierten steigt in einem Ausmass an, dass unser inzwischen für Covid-19-Patienten aufgerüstetes Gesundheitssystem derzeit noch nicht überlastet wird. Das ist für die Regierung aber noch kein Grund zur Entwarnung. Ein Blick nach Italien, Spanien oder die USA zeigt, dass ein Nachlassen der Massnahmen katastrophale Auswirkungen haben würde, die wir uns in Liechtenstein lieber nicht vorstellen wollen.
Und dennoch bereitet sich die Regierung auch auf solche Szenarien vor in der Hoffnung, dass diese nie eintreten werden. Aber nicht nur darüber macht sie sich Gedanken, sondern auch über die Exit-Strategie. Die meisten Epidemiologen sind sich darin einig, dass wir damit rechnen müssen, dass uns die Pandemie noch viele Monate beschäftigt. Stoppen kann man das Virus nämlich erst, wenn genügend Menschen immun sind. Entweder auf natürlichem Weg, indem sie eine Infektion überstanden haben oder auf künstlichem Weg durch eine Impfung. Was richtig und falsch ist, muss zuerst erprobt werden. Deshalb beobachtet auch unsere Regierung die internationalen Entwicklungen sehr genau und wird eine flexible, nach Risiken gestaffelte Strategie wählen, damit die bis Ende April sicher anhaltenden Massnahmen fruchten und eben nicht später ein katastrophaler Anstieg der Infizierten erfolgt.
Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Daniel Risch erklärte anlässlich der gestrigen Präsentation des zweiten Massnahmenpakets zur Unterstützung der Wirtschaft, dass das Coronavirus auch die Wirtschaft befalle und weite Teile der Betriebe und Unternehmen zu «Patienten» mache, obwohl es ihnen vorher eigentlich sehr gut ging. Mit viel Herzblut und Einsatz habe die Task Force Wirtschaft daran gearbeitet, «passende – und nicht diskriminierende – Instrumente und Methoden für diese Patienten bereit zu stellen».
Mit den im erweiterten Massnahmenpaket ermöglichten Behandlungen und Betreuungsangeboten hilft der Wirtschaftsminister auch zielgerichtet Einzel- und Kleinunternehmen, durch die Krise zu kommen. Diese Solidarität stärkt das Immunsystem der Wirtschaft auf rasche und effiziente Weise. Nach Ansicht von Daniel Risch wirkt sich die Solidarität, die ganz Liechtenstein in dieser Krise an den Tag legt, positiv «ansteckend» aus. Dieser Zusammenhalt stimmt zuversichtlich, dass wir gemeinsam die Krise möglichst gut durchstehen.