Gesunder Menschenverstand statt Gutachten
Das Projekt, das dem Langlaufsport in Liechtenstein eine angemessene und für den Steg verträgliche Infrastruktur bieten soll, hat bereits viele Hürden genommen. Doch nun droht es aufgrund von Beschwerden und der Forderung nach einem zusätzlichen Gutachten weiter verzögert zu werden. Die Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz (LGU) verlangt ein Gutachten, das die Interessen des Langlaufsports gegen diejenigen der Natur abwägt. Doch brauchen wir wirklich ein Gutachten von Personen, die den Steg nicht kennen, oder reicht unser gesunder Menschenverstand?
Die Alpweiden «im Grund» haben eine Fläche von etwa 120’000 m2. Im Rahmen des Langlaufprojekts werden bestehende Infrastrukturanlagen von 77 m2 zurückgebaut, während die geplante Loipenhütte nur 60 m2 beansprucht. Die geplante Bebauung ist im Vergleich zur gesamten Fläche dieser Alpweiden verschwindend gering.
Ich bin in dieser Landschaft aufgewachsen und der Schutz dieses Gebietes liegt mir sehr am Herzen. Deshalb ist es wichtig, dass wir sorgfältig abwägen, bevor wir Eingriffe vornehmen. Doch in diesem Fall scheint mir die Forderung nach einem zusätzlichen Gutachten übertrieben. Die geplante Bebauung betrifft nur einen Bruchteil der Fläche, und die positiven Auswirkungen auf den Langlaufsport und die lokale Gemeinschaft sind erheblich.
Anlässlich der Informationsveranstaltung wurde seitens der Vertreter von der LGU die Frage aufgeworfen wer sich anmuten würde die notwendige Abwägung vorzunehmen. Meiner Ansicht nach haben diese Abwägung bereits verschiedene Gremien und Personen vorgenommen, darunter der Landtag, die Regierung, die Gemeinde Triesenberg, das Amt für Umwelt sowie die Alpgenossenschaft Kleinsteg, die sich nebenbei bemerkt seit Jahrzehnten um den Erhalt dieser wertvollen Kulturlandschaft im Steg einsetzt.
Anstatt uns in endlosen bürokratischen Prozessen zu verlieren, sollten wir die Vorteile dieses Projekts für die Bevölkerung, den Langlaufsport und die Region anerkennen. Es ist Zeit, dass wir den gesunden Menschenverstand einschalten und die 120’000 m2 gegen die 60 m2 abwägen. Die Realisierung des Langlaufzentrums im Steg ist ein wichtiges Vorhaben, das nicht weiter verzögert werden sollte. Die notwendige Abwägung der Interessen können wir selbst vornehmen und müssen uns nicht hinter einem Gutachten verstecken.