Gegen den erwerbsabhängigen Prämien-Trojaner
Stellt euch das Gesundheitswesen als Schiff in stürmischen Gewässern vor. Die steigenden Gesundheitskosten und Krankenkassenprämien sind die Wellen, die das Schiff zum Kentern bringen drohen. Die Situation in Liechtenstein und der Schweiz ist alarmierend: Die Prämien der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) steigen 2024 um 6,7 Prozent und 2025 um durchschnittlich 4,4 Prozent, bei einzelnen Kassen sogar um bis zu 17,7 Prozent. Dies ist ein Tsunami, der die finanziellen Ressourcen der Prämienzahler überrollt. Daher ist es wichtig, dass bedürftige Personen Anträge auf Prämienverbilligung stellen können.
Die Ursachen für diese Kostenexplosion sind vielfältig: Mengenausweitung, teure Medikamente, technischer Fortschritt und demografischer Wandel. 2023 stiegen die Kosten im liechtensteinischen Gesundheitswesen um 6,5 Prozent, was deutlich über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegt. Es ist unerlässlich, ungerechtfertigtes Mengen- und Kostenwachstum zu korrigieren. Die Landes- gesundheitskommission muss daher dringend sinnvolle Kostendämpfungsmassnahmen priorisieren und umsetzen.
Ansätze wie die Einführung von erwerbsabhängigen Krankenkassenprämien sind der falsche Weg. Diese führen zu Bürokratie und Unsicherheit, da Einkommen schwanken. Gutverdienende leisten bereits hohe Beiträge über Steuern, während die Freie Liste die komplexen Auswirkungen ignoriert. Sparer werden benachteiligt und die Eigenverantwortung geschwächt, was letztlich zu höheren Kosten, mehr Gesundheitsleistungen und Versorgungsengpässen führt.
Im Oktober 2022 reichte die VU-Fraktion eine Motion zur Reform des Gesundheitswesens ein, die leider von Vertretern aller anderen Parteien torpediert wurde. Liechtenstein muss strukturelle Reformen einleiten, um die steigenden Prämien zu thematisieren. Ziel ist die Umsetzung einer patientenorientierten Versorgung. Eine engere Zusammenarbeit mit der Schweiz könnte Vorteile bringen, insbesondere bei der Kostendämpfung durch Modellprojekte wie Managed Care oder neue Versorgungsmodelle.
Der Gesundheitsminister hat sich auf der KVG-Revision ausgeruht. Ein Mangel an Hausärzten und Missstände in der psychiatrischen Versorgung sind die sichtbaren Folgen dieser Trägheit. Der Anstieg der Bruttokosten der OKP von 2022 auf 2023 um 6,5 Prozent liegt weit über dem Ziel von 2 Prozent! Jetzt sind nachhaltige Ansätze gefragt. Ein integrativer Diskurs ist unabdingbar. Das heutige System ist nicht zukunftsfähig; es braucht mutige Reformen und echte Lösungen, um die steigenden Krankenkassenprämien zu glätten und die Gesundheit der Bevölkerung zu sichern.