Geburtenabteilung am LLS: Nicht nur planen, sondern auch realisieren!
Ich stehe zu einem eigenen Landesspital in Liechtenstein, da ich möchte, dass unsere Bevölkerung auf ein eigenes Spital zählen kann, wo alle medizinischen Dienstleistungen im Rahmen eines Grundversorgungsauftrags von der Geburt bis zum Tod angeboten werden. Ich möchte nicht, dass die liechtensteinischen Patienten sich nur noch im Ausland einer Spitalbehandlung unterziehen können und die entsprechenden Gelder alle ins Ausland fliessen. Ansonsten bezahlen wir, haben aber nichts mitzubestimmen. Auch bietet unser Landesspital Arbeitsplätze für rund 170 Personen und auch viele Ausbildungsmöglichkeiten im Gesundheits- und Pflegebereich an.
Ein Thema, für welches ich mich in der Vergangenheit immer wieder stark gemacht habe, ist die Wiedereröffnung der Geburtenabteilung. Ich denke, das politische Bekenntnis zu einem eigenen Landesspital wird von der Bevölkerung noch viel stärker mitgetragen, wenn die liechtensteinischen Kinder in Zukunft wieder im eigenen Land auf die Welt gebracht werden können. Darum befürworte ich die vorgesehene Wiedereröffnung beim Spitalneubau sehr. Für die Geburtenabteilung werden beim geplanten Bau die nötigen Infrastrukturen geschaffen.
Die Geburtenabteilung lief jahrelang gut und war für die werdenden Eltern in Liechtenstein sehr beliebt, bis sie im Jahre 2014 aus damals verständlichen Gründen geschlossen wurde. Ich denke, dass mit dem Spitalneubau die Zeit gekommen ist, darin wieder zu investieren. Durch die Geburten von Liechtensteinischen Babys fliesst nämlich auch viel Geld ins Ausland: Die Interpellationsbeantwortung zu den Geldflüssen im Gesundheitswesen vom letzten Jahr hat aufgezeigt, dass 3,4 Mio. Franken von liechtensteinischen Versicherten für die stationäre Entbindung in die Schweiz geflossen sind.
Ich würde es klar begrüssen, wenn es mit Blick auf die Fallzahlen und die Weiterentwicklung in den Bereichen Chirurgie, Anästhesie und Gynäkologie auch wirtschaftlich verantwortbar würde, unsere Kinder wieder im Landesspital auf die Welt bringen zu können. In den letzten Jahren wurde die Chirurgie bereits aufgebaut. Ausgehend von der Tatsache, dass in naher Zukunft auch eine Intermediate Care Unit aufgestellt werden soll, wäre eine Anästhesie bereits rund um die Uhr im Spital. Hierfür braucht es eine besonders hohe organisatorische Stabilität mit personellen Reservekapazitäten. Dann ist auch die Geburtenabteilung in hoher Qualität möglich.
Gemäss dem im September-Landtag behandelten Bericht und Antrag der Regierung soll eine Geburtenstation mit zwei Entbindungsräumen und entsprechender technischer Infrastruktur sowohl in der Planung der Räumlichkeiten als auch bei der Kostenplanung für die Infrastruktur berücksichtigt werden. Ich hoffe, dass es nicht nur bei der Planung der Geburtenabteilung bleibt, sondern auch zu deren Realisierung kommt. So könnte nicht nur das Landesspital einen Neustart erleben. Auch viele Kinder könnten ihren Start ins Leben wieder in Vaduz absolvieren.