Für eine Politik des Gehörtwerdens
Der deutsche Philosoph Karl Theodor Jaspers hat einmal gesagt: «Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde.» Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit sehnen sich viele Menschen nach Heimat und Zusammenhalt. Können unser Land und unsere traditionellen Dorfgemeinschaften in der heutigen Zeit der Individualisierung den Menschen aber noch genug Heimat bieten? Liechtenstein und seine elf Gemeinden sind in der glücklichen Lage, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger für ihr Gemeinwesen engagieren. Die VU möchte sich gerade vor diesem Hintergrund parteiübergreifend bei allen bedanken, die sich als Kandidatinnen und Kandidaten für die Gemeindewahlen 2019 zur Verfügung stellen. Menschen, die sich für ihr Gemeinwesen aktiv einbringen wollen, schaffen Heimat. Das gilt natürlich auch für die vielen ehrenamtlich Tätigen im kulturellen, sportlichen und karitativen Bereich. Was die Aufgabe der Politik im Zusammenhang mit einer Stärkung des Zusammenhalts anbelangt, so sei an König Salomon erinnert. Er hat auf das Angebot Gottes, ihm einen Wunsch zu erfüllen, geantwortet: «Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht.» Und Gott schenkte ihm ein «weises und verständiges Herz». Ist das nicht eine wunderbare Metapher für eine bürgernahe Politik? Die Kandidatinnen und Kandidaten der VU für die Gemeindewahlen 2019 möchten sich alle für eine Politik des Gehörtwerdens einsetzen. Sie fühlen sich geradezu verpflichtet, die unterschiedlichen Anliegen der Bürgerinnen und Bürger mit einem hörenden Herzen aufzunehmen und einen Politikstil zu pflegen, der die Menschen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen einbindet und der offen für Neues ist. Eine solche Politik wird verstärkt dazu beitragen, Heimat als den Ort zu schaffen, an dem ich «verstehe und verstanden werde».