«Flankierende Massnahmen notwendig»
Die Casinoproblematik wurde von der VU bereits in der letzten Legislatur thematisiert. Die VU-Fraktion forderte damals in einem Postulat unter anderem den internationalen Austausch von Sperrlisten und wollte wissen, ob ein Konzessionsmoratorium möglich wäre.
Dass nun bestehende Casinobetreiber Regulierungen fordern, überrascht nicht weiter, viel mehr kann dies mit deren eigenem Interessen begründet werden. Einseitige Eingriffe zugunsten bereits positionierter Geldspielbanken am Markt wären nicht nur unfair gegenüber neuen, potentiellen Betreibern, ein solches Vorgehen wäre auch rechtsstaatlich fragwürdig und würde das Vertrauen in unseren liberalen Wirtschaftsstandort schwächen.
Es ist davon auszugehen dass sich der Geldspielmarkt in Liechtenstein selbst reguliert, wenn er gesättigt ist, dazu benötigt es keine einseitigen Beschränkungen des freien Marktes. Die Politik sollte sich dennoch damit befassen, moderate Erhöhungen der Geldspielabgabe in Erwägung zu ziehen.
Der Unmut vieler Bürger über den «Wildwuchs» der Casinos ist verständlich. Das zeugt von einem guten Wahrnehmungsvermögen in breiten Bevölkerungsschichten. Allerdings gilt es nun, das Vertrauen in die bestehenden, hohen Qualitätsstandards rund um das Geldspiel zu pflegen, die Vorgänge weiterhin seriös zu überwachen und zu begleiten und somit Reputationsschäden zu vermeiden. Zudem gehören meines Erachtens zum Thema Spielbanken auch flankierende Massnahmen zur verstärkten Prävention vor den Gefahren der Kriminalität und der Spielsucht. Gezielte Aufklärung schafft hier in vielen Fällen Abhilfe. Es ist meines Erachtens zielführender den Menschen Werkzeuge zum Umgang mit den Gefahren in die Hand zu geben anstatt mit Verboten die Probleme lediglich über die Grenzen oder ins Internet zu verschieben. Gelebte Eigenverantwortung wirkt nachhaltiger als staatliche Bevormundungspolitik.