Die VU trauert um einen grossen Balzner
Sein politisches Engagement begann schon im Elternhaus: «Ich war immer schon ein sogenannter Roter, da sich mein Elternhaus immer zur VU zählte», erklärte Othmar Vogt in einem Beitrag im Buch «VU persönlich» im Jahr 2011. Deshalb sei der Einsatz für die VU für ihn selbstverständlich. So setzte er sich in jungen Jahren in der Jugendunion Balzers als Präsident und in der VU-Ortsgruppe Balzers ein. Später wurde der gelernte Schriftsetzer, der unter anderem sieben Jahre lang für das «Liechtensteiner Vaterland» tätig war, Gemeinderat (1979–83), Vizevorsteher (1983–87) und Vorsteher (1987–2003).
In seinen 16 Jahren als Gemeindevorsteher konnte Othmar Vogt, tatkräftig und zielstrebig wie er war, viele wichtige Projekte in der Gemeinde umsetzen. Unter anderem wurde das Gemeindehaus, die Erweiterung der Kläranlage und deren Anschluss an die ARA Bendern, der Jugendtreff Scharmotz, das Schulhaus Iramali und das Alters- und Pflegeheim Schlossgarten realisiert. Ebenfalls in seine Amtszeit fiel die Erarbeitung des Leitbildes der Gemeinde und der Abschluss des Vertrags über den Waffenplatz.
Ein Herzensanliegen war es Othmar immer, nicht als «Dorffürst» ein Regime zu führen, sondern für alle ein offenes Ohr zu haben und ein demokratisches Miteinander zu leben. Als Flügelstürmer in jungen Jahren bereits in der ersten Mannschaft des FC Balzers war er flink und agil und hatte einen starken Zug zum Tor. Als Mensch war er ruhig, besonnen und nahm sich viel Zeit für seine Mitmenschen und deren Anliegen. Politisch war er nicht weniger zielstrebig als vor dem Fussballtor, aber mit Bedacht, Sorgfalt und Umsicht. Aufgrund seiner hohen Glaubwürdigkeit vertrauten ihm die Einwohner. Sein Wissen, das auf seine vielseitigen Interessen zurückzuführen ist, wurde gerne in Anspruch genommen. Er wusste Bescheid über das Dorf und die Gemeinde und besass ein grosses Allgemeinwissen. Seine positive Einstellung wurde geschätzt und seine Leistungen waren anerkannt. Die gesellige Art von Othmar, wie auch seine Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, drückte sich tagtäglich aus. So ist es auch kein Zufall, dass er als Vorsteher den ersten Balzner Jahrmarkt im Jahre 1991 eröffnete. «Balzers soll sein, was es ist und was im Leitbild formuliert wurde. Ein liebens- und lebenswertes Dorf», sagte er anlässlich seiner Verabschiedung als Vorsteher 2003. Dass Balzers dies auch heute noch ist, hängt nicht unwesentlich mit seinem grossen Engagement für die Balznerinnen und Balzner zusammen.
Othmars klare Haltung zu Fairplay und die Teamarbeit drückte sich nicht nur in seinem politischen Engagement aus, sondern auch in seinen zahlreichen Aktivitäten in Vereinen: 1985 wurde er Ehrenmitglied der Pfadfinderbewegung Gutenberg, 1999 des FC Balzers, wo er sich lange im Sponsorenverein eingesetzt hat, 2003 der Liechtenstein Musical Company, 2004 des Männergesangvereins Balzers, 2006 der Familienhilfe Balzers und 2007 des Feldgartenvereins Balzers. 2003 erhielt Othmar das Ritterkreuz des Fürstlich Liechtensteinischen Verdienstordens und den Ehrenring der Gemeinde Balzers.
Im eingangs erwähnten Buch «VU persönlich» schreibt Othmar: «Nur gemeinsam, sprich als eine Einheit, können wir den Anforderungen, die noch auf uns zukommen werden, gewachsen sein. Für mich ist die VU die Partei der Zukunft, sie hat die Fähigkeiten und aus meiner Sicht auch die Möglichkeiten, die Hürden der kommenden Zeiten zu überwinden, damit wir auch langfristig ein erfolgreiches Land sein werden.» Diese Worte werden der Vaterländischen Union Auftrag sein.
Im Namen des Präsidiums und der ganzen Landespartei entbieten wir seiner Frau Maria und seiner Tochter Sandra unser tiefes Beileid. Wir werden Othmar stets in guter und bleibender Erinnerung behalten.
Thomas Zwiefelhofer
Präsident der Vaterländischen Union