«Die Krisenbewältigung mit Nachdruck fortgesetzt»
Die Tradition der 100-Tage-Bilanz geht auf den amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt zurück, der die Presse um eine Schonfrist von 100 Tagen nach seinem Amtsantritt 1933 bat. Als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise entwarf er den «New Deal», dessen Wirksamkeit erst nach 100 Tagen erstmals beurteilt werden solle.
Die Corona-Pandemie wird oft mit der Zeit der Weltwirtschaftskrise verglichen. Um so wichtiger war es auch in Liechtenstein beim Regierungswechsel dieses Jahr, dass die neue Regierung und der neu zusammengesetzte Landtag rasch Tritt fassen. Man kann nach 100 Tagen sicher sagen, dass die neue Regierung unter Führung von Regierungschef Daniel Risch praktisch nahtlos übernommen und die Krisenbewältigung mit Nachdruck fortgesetzt hat. Der Landtag hingegen hat sich mit dem Neustart offensichtlich deutlich schwerer getan. Bereits behandelte Themen wurden erneut aufgerollt, und parlamentarische Instrumente nur zurückhaltend benutzt. Die VU-Fraktion hat hier sicher am meisten Schwung entwickelt und mit mehreren Vorstössen bereits einige wichtige Themen angepackt.
Insgesamt betrachtet kann man sicher festhalten, dass unser Land gut in die neue Legislatur gestartet ist, die Bewältigung der Corona-Pandemie aber andere wichtige politische Themen immer noch stark verdrängt. Ein Vergleich mit früheren Anfangsphasen ist daher schwierig.