Das Mitleid hält sich in Grenzen!
«1700 Vollpfosten?», titelte Pio Schurti von den Unabhängigen in der «Lie:Zeit» vom vergangenen Samstag und sieht die Unterzeichner ungerecht behandelt. Ein DU-Gemeinderat sei von einem anonymen Schreiber als «Vollpfosten» beschimpft worden. Zweifellos: Solche Beleidigungen gehören sich nicht – weder persönlich noch anonym. Doch waren es nicht die DUler selbst, welche eine solche Stimmung mit herbeiredeten und -schrieben? Aus sicherer Deckung der Oppositionellen schiessen einige Exponenten dieser Gruppe nun seit ihrem Bestehen auf alles, was sich bewegt. Persönliche Angriffe im «Hoi du» sind keine Seltenheit. Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück.
Dass ein kleiner Gegenwind nun mit so viel Jammern kommentiert wird, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Natürlich sind nicht alle 1700, welche das Referendum unterschrieben haben, Vollpfosten. Dass Schurti nun diese Beleidigung des Parteikollegen auf alle Unterzeichnenden überträgt, ist anmassend. So schafft er Schicksalsgemeinschaften, wo keine sind. Denn nicht jeder Unterzeichner ist gleich ein DUler! Doch mit diesen Schubladen wird nunmal hantiert, um Stimmung zu machen. Die Devise lautet: «Entweder sie sind für uns oder gegen uns!» Die Motive, das Referendum zu unterschreiben, waren aber wohl vielfältiger, als uns Pio Schurti weismachen will. Wer so zuspitzt und beim Schwarz-Weiss-Malen keine Grautöne zulässt, muss auch mit unliebsamem Gegenfeuer rechnen.