Danke! Der Landtag zeigt sich von konstruktiver Seite
Nachdem dem Landtag in den letzten Monaten des Öfteren attestiert würde, man würde zu oft streiten und sich zu sehr mit sich selbst beschäftigen, setzte er gestern ein sehr positives Zeichen: Unser Postulat zur Zeitvorsorge wurde mit 19 Stimmen aus allen Fraktionen und Nichtfraktionen angenommen, wofür ich mich im Namen unserer Fraktion bei allen ausdrücklich bedanke.
Es ist unbestritten, dass sowohl die Alterspflege und –betreuung als auch die Kinderbetreuung auf ein hohes Mass an Freiwilligenarbeit angewiesen ist. Diese gilt es zu honorieren. Da nicht jeder das Geld hat, sich diese Leistungen «einzukaufen» kann man mit der «Zeitvorsorge» ein Instrument schaffen, um unentgeltliche Leistungen angemessen zu honorieren. Die Kombination aus Gemeinnutz und Eigennutz kann dazu führen, dass Freiwilligenarbeit wieder attraktiver wird. Wir freuen uns auf die Postulatsbeantwortung aus dem Gesellschaftsministerium und hoffen, dass die Idee dort ebenfalls als konstruktiver Schritt positiv aufgenommen wird. Kritiker Elfried Hasler meinte, dass in anderen Ländern die Reichweite der Zeitvorsorge nicht besonders gross ist. Gerade die staatliche Begleitung einer solchen Massnahme scheint hier wichtig, um eine grössere Reichweite und Akzeptanz zu erreichen. Als Modell-Land eignet sich Liechtenstein unserer Ansicht nach sehr gut für einen solchen Versuch, Leistung nicht nur immer materiell zu vergüten, sondern die ideellen und zeitlichen Werte ins Zentrum zu stellen.
Leider hat die Mehrheit der FBP-Fraktion gegen unser Postulat votiert. Positiv hervorzuheben sind Susanne Eberle-Strub und Daniel F. Seger als Befürworter. Sie zeichnen sich damit offen gegenüber den Problemen der Zukunft und zeigen, dass es ihnen wirklich um die Menschen in Liechtenstein geht. Es ist zu hoffen, dass die anderen sechs Abgeordneten nicht einfach aus Prinzip gegen diesen Vorstoss votiert haben, weil er sich in den Gesamtkontext des Bürgerpakets bettet. Das wäre nämlich ein schlechtes Zeichen gegenüber der Bevölkerung für die Vorstösse des Bürgerpakets gedacht sind.