Daniela Erne: «Wir haben wieder Leben ins Dorf gebracht»
Daniela, deine erste Amtszeit endet 2023. Du hast erklärt, dass du weitermachen willst. Was ist deine Hauptmotivation und was willst du in Triesen noch erreichen?
Daniela Erne: Es gibt zahlreiche Gründe, warum ich den eingeschlagenen Weg gerne weiterführen möchte. In erster Linie ist es für mich eine «Herzensangelegenheit», mich für mein Heimatdorf weiterhin motiviert und mit viel Tatendrang einzusetzen. Zudem haben wir in den letzten Jahren Vieles umgesetzt und strotzen auch weiterhin vor Ideen, diesen erfolgreichen Weg für Triesen fortsetzen zu wollen. Kurzum: Meine Motivation, weiterhin für die Triesnerinnen und Triesner und auch für alle Einwohner da sein zu wollen, ist riesig.
Was sind die wichtigsten Projekte, die ihr in Triesen in den letzten drei Jahren umgesetzt habt?
Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel investiert und können auf verschiedene Projekte stolz sein, die sich innert kürzester Zeit tief in der Bevölkerung verankert haben. Prägendstes Beispiel ist sicherlich die Sanierung und die Erweiterung der Blumenau zu einem Sport- und Freizeitpark. Die Schar an Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren, die auf der neuen Blumenau anzutreffen sind, sind Beweis genug, dass damit ein grosser Meilenstein entstanden ist. Die sanierte Turnhalle stösst ebenso auf Begeisterung und ich bin sicher, dass mit der Renovation und Komplettsanierung des Hallenbades auch in einigen Monaten die Freude bei den Nutzerinnen und Nutzern gross sein wird. Zudem haben wir – trotz Corona – wieder Leben ins Dorf gebracht. Erst kürzlich haben wir gesehen, wie das erste Dorffest und Streetfoodfestival im wahrsten Sinne des Wortes überrannt wurde. Mir ist es wichtig, dass sich Triesen stetig und gesund weiterentwickelt und dass wir in Triesen Treffpunkte haben, wo wir uns treffen und austauschen können. Daran möchte ich fokussiert weiterarbeiten.
Ein wichtiges Thema für dich war immer die Bildung. Was hat sich da in den letzten Jahren getan?
Triesen konnte sich in den letzten drei Jahren als Bildungsstandort Nummer 1 in Liechtenstein weiter etablieren und festigen. Dies kommt nicht von ungefähr. Ich pflege eine gute, enge und vor allem zielorientierte Zusammenarbeit mit den ansässigen Bildungsinstitutionen und lege grossen Wert darauf, dass Angebot und Qualität in Bildungsangelegenheiten stimmen. Stolz bin ich auch auf die zahlreichen öffentlichen Bildungsveranstaltungen, die wir in Kooperation mit den einzelnen Anbietern umsetzen können. Ich denke unter anderem an die Wissenschaftsgespräche, wo wir – gut verständlich, aber doch auf einem wissenschaftlich hohen Niveau – aktuelle Fragen besprechen und diese Lehre ins weite Ausland tragen. Wir haben uns zu einem Zeitpunkt mit dem Thema «Impfung» beschäftigt, als über diese Frage in Zusammenhang mit der Pandemie noch kaum jemand nachzudenken wagte. In diesen Bereichen zeigt sich, dass wir in Triesen immer gerne einen Schritt voraus sind. Dazu leiste ich gerne meinen Beitrag.
Als erste Vorsteherin im Oberland hast du mit deiner Wahl damals Geschichte geschrieben. Welche Rolle hat dein Frausein in deiner täglichen Arbeit gespielt?
Um ganz ehrlich zu sein: Eigentlich gar keine. Ich habe schon unmittelbar nach der Wahl klar gesagt, dass es für mich keinen Unterschied macht, ob man nun Vorsteher oder Vorsteherin ist. Da gibt es glücklicherweise andere Parameter, an denen man gemessen wird: Durchsetzen, entscheiden, abwägen, diskutieren, zuhören und denken muss man in diesem Amt sowohl als Frau als auch als Mann.
Seit 1987 war die VU nicht mehr in der Mehrheit und auf dem Vorsteherposten. Hat sich die Arbeit im Gemeinderat dadurch geändert?
Selbstverständlich braucht man eine kurze Zeit, um mit dem «Rollenwechsel» klarzukommen. Während die VU lange «nur» noch Oppositionskraft war, dürfen wir heute – den Wählerinnen und Wählern sei Dank - Verantwortung tragen. Ich denke, wir arbeiten in der Gemeinde parteiübergreifend sehr konstruktiv zusammen, diskutieren zwar manchmal hart in der Sache, bleiben aber auf der persönlichen Ebene immer fair und vor allem anständig miteinander. Nur so schaffen wir es, unser Dorf voranzubringen und die übergeordneten Ziele zu erreichen.
Vorsteher sein, heisst ja auch immer, die Verwaltung zu leiten. Was macht die Verwaltung in Triesen deiner Meinung nach aus?
Da kann ich mich kurz fassen: Wir sind ein tolles, äusserst kompetentes, verantwortungsvolles und eingespieltes Team, das sich seiner Rolle als Dienstleisterin gegenüber den Einwohnerinnen und Einwohnern stets bewusst ist und jeden Tag gerne und mit Freude zur Arbeit kommt. Dass sich jeder loyal jederzeit auf den anderen verlassen kann, ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Schon vor meinem ersten Arbeitstag als Vorsteherin vor etwas mehr als drei Jahren habe ich immer wieder festgehalten, dass mir die gegenseitige Wertschätzung sehr wichtig ist. Diese Kultur hat sich tief in der Verwaltung verankert und dafür bin ich sehr dankbar. (mw)