Bildung gilt als wichtigste Ressource – für fast alle
Seit 1997 ist Liechtenstein Mitglied der Interkantonalen Universitätsvereinbarung (IUV), die festlegt, welche Beiträge die Heimatkantone und Liechtenstein pro Studierendem an die Universitätskantone zu entrichten haben. Dies ist Liechtenstein seither jedes Jahr einige Millionen Franken wert. 2019 waren es 4,8 Millionen, denen Einnahmen von rund einer Million Franken für Schweizer Studenten an der Universität Liechtenstein gegenüberstanden.
Dies ergibt unter dem Strich also Kosten von knapp vier Millionen Franken. Angesichts der oft und gerne wiederholten Aussage von Politikern aller Couleur, dass Bildung Liechtensteins einzige oder zumindest wichtigste Ressource ist, standen diese Mittel jedoch nie zur Diskussion.
Ein Nein zur Bildung von DpL
Zur Diskussion standen sie auch in der vergangenen Landtagssitzung nicht, als die Abgeordneten über den Beitritt zur revidierten Interkantonalen Universitätsvereinbarung berieten. Zu einleuchtend waren die Argumente von Bildungsministerin Dominique Hasler. Sie führte unter anderem aus, dass die Einwohner Liechtensteins sonst den gleichberechtigten Zugang zu den Schweizer Universitäten verlören und betonte: «Ich denke, uns allen ist bewusst, wie wichtig für unser Land die Mitgliedschaft in der IUV ist und Sie sehen, dass wir für unseren Beitrag sehr viele Bildungsleistungen von hoher Qualität erhalten. Es wäre schön, wenn wir der IUV mit einem einstimmigen Ergebnis beitreten würden.»
Dass dies ein frommer Wunsch blieb, lag an den beiden DpL-Abgeordneten Herbert Elkuch und Erich Hasler, welche sich in der abschliessenden Abstimmung ohne Begründung gegen den Beitritt aussprachen. Zumindest die restlichen 23 Abgeordneten erkannten jedoch den Wert der universitären Bildung für Hunderte und über die Jahre Tausende junge Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner. (güf)