Ausleitkraftwerk als Ergänzung zur Photovoltaik?
Die DpL wollen ein Ausleitkraftwerk als Ergänzung zur Photovoltaik und ersuchen die Regierung, rechtliche Voraussetzungen abzuklären, um dieses Projekt in die Wege zu leiten. Es ist grundsätzlich zu begrüssen, wenn wir auf der Suche nach weiteren Alternativen zur Stromgewinnung sind. Mit Gewissheit ergeben sich da und dort auch noch interessante Projekte, welche dann auch weiterverfolgt werden können. Allerdings haben sich hier die DpL in ein Gebiet gewagt, welches unter gar keinen Umständen derart genützt werden darf.
Mit aufwendig unternommenen Renaturierungen der letzten Jahre ist es den Verantwortlichen gelungen, ein einzigartiges Biotop zu schaffen, welches einen äusserst grossen und wichtigen Teil zur Erhaltung der Biodiversität leistet, und dies in Symbiose mit dem ebenso wertvollen Ruggeller und Schellenberger Riet. Das Projekt würde einen Anteil von gerade mal 1,7 Prozent am Gesamtenergieverbrauch Liechtensteins ausmachen. Und dafür sollen wir unsere Natur und die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte opfern? So haben sich, um nur zwei Beispiele zu nennen, zwischenzeitlich die Fischarten von 4 auf 17 erhöht. Zusätzlich ist auch das Brutgebiet in dieser Region noch wertvoller geworden und hat sich so zu einem Gebiet gewandelt, welches weit über die Grenzen hinaus zu den wichtigsten Brutgebieten überhaupt gezählt werden darf. Und nun soll ein grosser Teil dieses Gebiets geflutet werden, sodass dieses wertvolle Auenwaldbiotop letztlich verloren gehen würde. Dies darf auf gar keinen Fall geschehen. Auch wenn der stv. DpL-Abgeordnete Erich Hasler meint, dass das Postulat aussergewöhnlich detailliert ausgefallen sei und ob der Strom aus Wind, Wasser oder durch PV-Anlagen produziert werde, sei sekundär, ändert sich nichts an der Situation, dass dieser wunderbare Flecken Erde unverändert bleiben und dieses Postulat in die Versenkung gehen muss. Letztlich ist es eben schon wichtig, wo der Strom herkommt!
Es ist immer gefährlich, wenn Lösungen für komplexe Probleme so einfach klingen. Wären die Lösungen wirklich so einfach und frei von negativen Nebenwirkungen, hätten wir sie wohl schon längst realisiert. Und das gilt für viele Vorschläge, die sich zwar für Stimmenfang, nicht aber für nachhaltige Lösungen eignen.