«Dafür brauchte ich keinen Vaterschaftsurlaub!»
Heute feiert meine Tochter ihren ersten Geburtstag. Als sie vor einem Jahr zur Welt kam, habe ich vom Tag ihrer Geburt weg drei meiner regulären vier Wochen Ferien genommen, um bei meiner Familie zu sein. Diese drei Wochen waren gut investiert. Das tat mir überhaupt nicht weh. Im Gegenteil: Es waren die schönsten Ferien überhaupt. Dafür brauchte ich keinen Vaterschaftsurlaub! Mit grosser Liebe und Freude widme ich nun jede freie Minute meiner Familie.
Wer aber soll den Luxus des Vaterschaftsurlaubs bezahlen? Die Arbeitstätigen? Die Arbeitgeber, deren Arbeitsplätze der Motor unserer Gesellschaft sind? Oder gar die kommenden Generationen selbst? In der Schweiz kosten die zwei Wochen Vaterschaftsurlaub insgesamt ca. 230 Mio. Franken. Alle Erwerbstätigen müssen dafür höhere Abgaben bezahlen.
Künftige Generationen, also auch meine Tochter, der fleissige Mittelstand und die Wirtschaft werden es uns danken, wenn wir uns gewissen optionalen Luxus nicht auf Kosten der Allgemeinheit leisten. Eigenverantwortung ist auch hier das Zauberwort: Individuelle Absprachen zwischen Arbeitgebern und -nehmern sind zielführender, nachhaltiger und auf lange Sicht sogar sozialverträglicher.