«Anonymität muss gewahrt werden»
Der Bedarf für eine eigene Suchberatungsstelle in Liechtenstein scheint vorhanden zu sein, wenn man den Diskussionen der Jugendlichen anlässlich der letzten Jugendsession zugehört hat. Sie sind der Ansicht, dass bei einer solchen Einrichtung die Hemmschwelle für eine Beratung geringer wäre, als bei einem Amt oder bei der Psychotherapie. Da stimme ich mit ihnen überein. Die Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner können aber bereits aufgrund einer Leistungsvereinbarung mit den Sozialen Diensten Werdenberg und Sarganserland eine spezifische Suchtberatung an diesen Orten in Anspruch nehmen. Diese wird von den Betroffenen gemäss einer entsprechenden Evaluation auch als positiv und hilfreich bewertet. In der Debatte an der Jugendsession wurde mehrmals betont und als sehr wichtig eingestuft, dass bei einer derartigen Anlaufstelle unbedingt die Anonymität gewährleistet sein muss. Um eine solch gewünschte Anonymität aber garantieren zu können, würde sich dann konsequenterweise eine Beratungsstelle über dem Rhein wohl eher hierfür eignen. Ich bin daher der Ansicht, dass aufgrund bestehender Leistungsvereinbarungen, infolge besser garantierter Anonymität und angesichts der aktuell noch überschaubaren Anzahl an Beratungen, es derzeit keine eigene Suchtberatungsstelle in Liechtenstein benötigt.